Nach dem sexuellen Missbrauch einer Schülerin in Edenkoben fand in Neustadt an der Weinstraße am Sonntag eine größere Demonstration statt. Angemeldet hatte sie eine Privatperson.
Unter dem Motto "Von Eltern für Eltern, zum Schutz unserer Kinder" hatten die Veranstalter in den sozialen Medien zur Teilnahme an der Kundgebung aufgerufen. Anlass der Demonstration sei der "aktuelle Fall des Kindesmissbrauchs durch den Sexualstraftäter in unserer Region", hieß es. Gleichzeitig betonten die Veranstalter, dass es sich bei der Kundgebung um keine politische Veranstaltung handele.
Teilnehmerzahl blieb unter den Erwartungen
Angemeldet hatte die Demo Mareike Döring, eine Privatperson aus Edenkoben. Sie sei selbst Mutter von drei Kindern, sagt sie. Der Mann, dem vorgeworfen wird, ein Kind in Edenkoben entführt und missbraucht zu haben, sei im Ort bekannt gewesen. Mütter hätten ihn an Spielplätzen gesehen, und hätten auch vor ihm gewarnt, seien aber von der Polizei nicht ernstgenommen worden, erzählt Döring. Das sei der Anlass gewesen, diese Demo anzumelden. Ihre Forderung: Wiederholungstäter müssten strenger überwacht werden.
In der Anmeldung war noch von 1.000 bis 1.600 Teilnehmern die Rede. Am Ende waren es nach Schätzungen der Polizei etwa 250, die auf dem Parkplatz in Neustadt-Böbig zusammengekommen sind: laut, mit Rasseln und Trillerpfeifen, aber friedlich. Dennoch: Sie sei sehr zufrieden, so Mareike Döring gegenüber dem SWR.
Nicht die erste Demo zum Fall Edenkoben
Schon am vergangenen Montag waren laut Polizei rund 80 Demonstranten friedlich durch die Innenstadt gezogen. Demnach hatte die Polizei den Eindruck, dass vor allem Eltern aus Neustadt an der Kundgebung teilgenommen haben. Auch Mareike Döring kündigte an ihr Engegament fortzusetzen: "Ich bin alleinerziehend und habe einen Job. Das war schon arg schwer, das alles unter einen Hut zu bekommen. Aber ich bleibe dran!"
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Zweite kleine Demo in Hambach angemeldet
Am Sonntagnachmittag war laut der Neustadter Verwaltung auch wieder eine Demonstration im Stadtteil Hambach angemeldet. Diese Kundgebung habe aber nichts mit der anderen Veranstaltung zu tun. Es sei ein Aufzug, der momentan alle zwei Wochen stattfinde. Ein Teil der meist 60 bis 120 Teilnehmer wird laut Stadt der Querdenker-Szene zugerechnet.
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