Deutscher Weinmarkt schrumpft

Lukas Metz übernimmt Weingut: Jungwinzer nimmt Herausforderung an

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Autor/in
Marcel Fehr
Marcel Fehr auf der CMT

Preisdruck, Klimawandel und Personalmangel: Für Jungwinzer wird es in der Weinbranche immer schwieriger. Lukas Metz aus Meckenheim übernimmt trotzdem das Pfälzer Familienweingut.

Wein anbauen ist für den 23-jährigen Lukas Metz nicht nur ein Beruf, sondern eine Leidenschaft. Für diese Leidenschaft war der Pfälzer bereit, all seinen Mut aufzubringen und das Weingut Karl Heinz Metz in Meckenheim (Kreis Bad Dürkheim) wieder in Familienhand zu bringen. Seit er geboren wurde, hatte sein Großvater und Gründer das Weingut verpachtet.

Trotz schwieriger Bedingungen holte Lukas Metz das Weingut zurück. Er gehört einer neuen Generation von Winzern an, die unter Preisdruck, dem Klimawandel und personellen Schwierigkeiten ihre Chance suchen.

Jahrzehntelange Familientradition: "Bin auf dem Weingut großgeworden"

Lukas Metz ist vom Wein umgeben, seit er denken kann: "Mein Opa hat das Weingut 1956 gegründet, ich bin hier aufgewachsen, wohne hier und habe den Alltag im Weinbau miterlebt." Zuschauen, Mithelfen und Lernen: Der Alltag in der Weinbranche hat den jungen Winzer begeistert.

Sein Vater entschloss sich gegen den Weinbau, das Familienweingut wurde verpachtet, als Lukas Metz auf die Welt kam. Da das Weingut und das Familienhaus allerdings auf demselben Hof stehen, hatte er den Betrieb immer im Blick. Nach dem Abitur entschloss er sich für ein Weinbaustudium und direkt nach seinem Abschluss dafür, das Weingut wieder in Familienhand zu bringen.

Schwieriger Start: Investitionsstau, Absatzschwund und Klimawandel

Der deutsche Weinbau steht vor großen Herausforderungen. Seit längerem ist der Anteil deutscher Weine am Absatzmarkt rückläufig. Der Klimawandel und seine Extremwetterfolgen gefährden darüber hinaus die empfindlichen Weinreben.

Außerdem musste Lukas Metz viel investieren: neue Verkaufsräume, zusätzliche Fässer und aufwendige Renovierungsarbeiten. "Ich möchte nächstes Jahr ein Hoffest machen. Die Leute sollen auf mich aufmerksam werden, deshalb muss neben der Vinothek auch der Außenbereich neu gemacht werden", beschreibt der Winzer seine Bauvorhaben. Auch die ganze Bürokratie für die Weingutübernahme kostete viel Zeit, Geld und Nerven.

Ohne die Hilfe seiner Eltern und seines Großvaters hätte er das Projekt kaum umsetzen können. "Es war nicht einfach und ich bin froh, dass meine Familie mir zur Seite steht. So ist es stemmbar", erklärt der Jungwinzer dankbar.

Zukunftsstrategie: Qualität, Nachhaltigkeit und neue Produkte

Lukas Metz hat seit der Übernahme schon einige Neuerungen umgesetzt. Das Weingut hat er auf ökologischen Weinbau umgestellt und auf seiner 14 Hektar großen Fläche neue Reben für neue Weinsorten angebaut. In Zukunft möchte er auch Premiumschaumweine mit Handlese aus dem Holzfass anbieten. Das soll neue Kunden anlocken und den Stammkunden ein zusätzliches Angebot liefern. Der erste Sekt ist in drei Jahren geplant.

Im Moment liegt der Absatz des Weinguts bei circa 30.000 Flaschen pro Jahr. In Zukunft möchte Lukas Metz die Verkaufszahlen deutlich steigern: "Durch Hoffeste und Veranstaltungen soll sich der Absatz entwickeln. Jedes Wachstum ist gut für uns."

Er setzt auf Direktvermarktung seiner Weinlinie: "Man braucht einen guten Auftritt, eine gute Qualität und Leute, die auf einen aufmerksam werden. Ich bin jung, schaue in die Zukunft und habe Energie. Das ist mein Antrieb."

"Wenn man dafür brennt, muss man es versuchen"

Ein eigenes Weingut bedeutet viel Verzicht. Während die meisten Gleichaltrigen mit deutlich mehr Freizeit und Unbeschwertheit durchs Leben gehen, hat sich Lukas Metz für viel Verantwortung entschieden: "Wenn man dafür brennt, ist es auf jeden Fall wert, es zu versuchen. Aber natürlich weiß ich erst in fünf Jahren, ob es sich gelohnt hat. Ein Weingut ist sehr träge."

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Trotz der Herausforderungen und des Verzichts bereut Lukas Metz seine Entscheidung bisher nicht: "Auch wenn meine Freunde in einer anderen Lebenssituation sind, so eine Möglichkeit kommt nur einmal. Und da wir ja in der Pfalz sind, ist das Feiern die letzten Jahre auch nicht zu kurz gekommen. Durch die ganzen Weinfeste habe ich da gar nicht so viel verpasst."

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