Wegen Kabeldiebstahls fallen auf der Bahnstrecke Ludwigshafen - Schifferstadt - Neustadt mindestens bis Mittwoch viele Züge und S-Bahnen aus. Ermittler haben jetzt Details bekannt gegeben.
Der für den Nahverkehr zuständige Zweckverband spricht von "immensen Beeinträchtigungen" auf der Strecke von Ludwigshafen über Schifferstadt nach Neustadt. Der Schienenabschnitt zwischen Ludwigshafen und Schifferstadt ist die wichtigste Bahnstrecke in der Vorderpfalz. Betroffen sind die vier S-Bahn-Linien 1, 2, 3 und 4, die beiden Regionalexpress-Verbindungen 1 und 4, die ICE- und TGV-Züge nach Saarbrücken und Paris sowie zahlreiche Güterzüge ins Saarland.
Alle Intercity-Express-Züge (ICE) und die französischen Hochgeschwindigkeitszüge TGV werden weiter über Straßburg umgeleitet und halten deshalb nicht in Kaiserslautern und Saarbrücken. Zwischen Ludwigshafen und Schifferstadt fahren laut Zweckverband zwei S-Bahnen pro Stunde. Zwischen Schifferstadt und Neustadt sind dagegen am Montag wohl nur ganz wenige Bahnen unterwegs.
Diebe schnitten Kabel in Ludwigshafen ab - Signaltechnik zerstört
Während Bahnreisende mit den Auswirkungen des Kabel-Klaus klarkommen müssen, laufen bei der Bundespolizei die Ermittlungen. "Solche Ermittlungen gestalten sich schwieriger als man denkt", sagte ein Sprecher. "Die Kabel wurden abgeschnitten, aus dem Kabelkanal entfernt und abgeholt." Dadurch sei es dann zum plötzlichen Ausfall der Signalanlagen gekommen.
Rund 270 Meter langes Signalkabel gestohlen
Rund 270 Meter Signalkabel wurden nach Angaben der Bundespolizei am Freitagabend gestohlen - zwischen den Bahn-Haltepunkten Ludwigshafen-Mundenheim und Ludwigshafen-Rheingönheim, teilte der für den Nahverkehr zuständige Zweckverband mit. Dabei werden es die Diebe höchstwahrscheinlich auf das darin enthaltene Kupfer abgesehen haben. Die Preise für Kupfer und andere Buntmetalle auf dem Weltmarkt sind hoch. Der Materialschaden liege nur bei 5.000 Euro, einen Gesamtschaden konnte die Bundespolizei noch nicht nennen.
Da die Signale nicht mehr funktionieren, müssen die Züge langsam fahren. Laut Zweckverband wird es deshalb "nennenswerte Verspätungen" geben. Pendler sollen sich vor der Fahrt per App informieren. Nach Einschätzung der für die Strecke zuständigen Bahntochter Infrago wird das Notprogramm mindestens bis Mitte der Wochen gelten.
Wegen des Kabeldiebstahls konnten am Wochenende konnten keine Züge auf der Strecke fahren. Ersatzbusse verkehrten bis Samstagabend nur vereinzelt.
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