Nach dem bundesweiten Verbot des Vereins "Hammerskins", hat die Polizei am Dienstag auch eine Wohnung in der Pfalz durchsucht. Und zwar in Schifferstadt im Rhein-Pfalz-Kreis.
Nach SWR-Informationen wohnt der "Europachef" der Hammerskins in Schifferstadt. Der Mann soll dort ein Tonstudio betreiben und rechtsextreme Rockmusik produzieren. Außerdem soll er über eine eigene Internet-Plattform unter anderem rechtsextreme Musik und Literatur, Kleidung mit einschlägigen Symbolen und weitere Artikel vertreiben. Er soll in der regionalen Kampfsportszene bekannt sein und schon seit Jahren immer wieder als Veranstalter von Konzerten der rechtsextremen Skinhead-Szene aufgetreten sein, vor allem im nahe gelegenen Elsass.
Verfassungsschutz beobachtet Hammerskins schon länger
Der Verein "Hammmerskins Deutschland" wird schon länger vom Verfassungsschutz beobachtet, aber erst vor Kurzem verboten, bestätigt auch Rüdiger Stein, Rechtsextremismusexperte des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) aus Ludwigshafen. Er beschreibt die Hammerskins in der Pfalz als weitgehend unauffällig. In den vergangenen Jahren habe man sie immer wieder mal auf rechten Demos beobachten können oder bei Fußballspielen als Teil der Hooligan-Szene.
Auf Rechercheplattformen werde seit langen vor dem Verein gewarnt, so Stein, so nach dem Motto "Diese Menschen sind nicht zu unterschätzen, da ist viel Gewaltpotential und da ist viel Geld da für die rechte Szene", sagte der DGB-Experte dem SWR. Deshalb hätten Beobachter der rechten Szene auch schon länger ein Verbot der Hammerskins gefordert. "Ich war jetzt aber überrascht, dass es jetzt so schnell ging", so Stein.
Bundesweite Razzia Neonazi-Gruppe "Hammerskins" verboten - Durchsuchungen auch in RLP
Das Bundesinnenministerium hat die Neonazi-Gruppe "Hammerskins" verboten. Am Dienstag gab es Razzien in zehn Bundesländern - darunter auch Rheinland-Pfalz.
Razzia nur bei mutmaßlichen "Köpfen" der Hammerskins
Die Polizei hatte am Montagmorgen in zehn Bundesländern Wohnungen von insgesamt 28 mutmaßlichen Mitgliedern des rechtsextremistischen Vereins durchsucht. Die bundesweite Razzia soll sich dabei laut Bundesinnenministerium nur gegen Personen gerichtet haben, die im Verdacht stehen, führende Mitglieder zu sein. Die Gruppe kommt ursprünglich aus den USA und existiert in Deutschland seit Anfang der 1990er Jahre.
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