Wärmewende mit Wasser aus der Tiefe

Geothermie in der Pfalz: Das planen die Städte und Unternehmen

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Autor/in
Ulrike Brandt
Pascal Lasserre

Unter der Pfalz liegt ein Wärmeschatz, das hört man immer wieder. Einige Kommunen und Unternehmen wollen ihn heben und setzen auf Tiefengeothermie. Was ist aktuell geplant?

Tiefengeothermie wird mit vielen Schlagworten beworben: eine "unerschöpfliche Wärmequelle", CO2-neutral und unabhängig. Klingt gut - vor allem, weil private Haushalte und Industrie weg müssen vom Heizen mit Gas und Öl. Deswegen setzen etliche Orte in der Pfalz große Hoffnungen in die Wärme aus der Tiefe der Erde. Denn klar ist: Unter dem Oberrheingraben liegt ein Wärmeschatz. Die Frage, ob und wie er sich nutzen lässt, beschäftigt Kommunen und Unternehmen.

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In ein paar Wochen, Anfang 2025, will das Unternehmen Vulcan Energie ein neues Kapitel hinzufügen. Dann soll das Geothermiekraftwerk, das seit fast zwei Jahren stillsteht, wieder in Betrieb gehen.

Die Reparatur- und Wartungsarbeiten am Geothermiekraftwerk in Landau seien seit Ende Oktober fertig. Das schreibt das Unternehmen Vulcan Energie auf SWR-Anfrage. Auch das Landesamt für Geologie und Bergbau bestätigt, dass die Arbeiten "weitgehend" abgeschlossen sind.

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Das Kraftwerk soll mit reduzierter Last laufen - wahrscheinlich, um das Risiko für Erderschütterungen zu senken. Die erste Wärme für einen Teil der Landauer Haushalte soll ab März oder April 2025 bereitgestellt werden. Die Stadt Landau will die Wärmewende dank Tiefengeothermie - und setzt auf die großen Pläne von Vulcan Energie. Auch der Rohstoff Lithium soll dabei gefördert werden.

Speyer und Schifferstadt: Erdwärme in kommunaler Hand

Auch die beiden Pfälzer Städte Speyer und Schifferstadt sehen in der Erwärme aus der Tiefe eine wichtige Wärmequelle für die Zukunft. Anders als die Landauer entwickeln sie derzeit ein Geothermieprojekt in kommunaler Hand. Beide Stadtwerke wollen dafür 100 Millionen Euro investieren. Am Ende soll die Wärme über das Fernwärmenetz in Speyer und ein geplantes Nahwärmenetz in Schifferstadt zu den Haushalten kommen.

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Auch große Arbeitgeber wollen Geothermie

Weg von den fossilen Brennstoffen Gas und Öl, den CO2-Ausstoß senken, die Wärme vor Ort erzeugen - das wollen auch die beiden größten Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz, BASF und Daimler Truck.

Rauchende Schornsteine der BASF in Ludwigshafen vor rötlichem Himmel. Auch im nördlichen Teil der Pfalz soll es bald Geothermie geben.
Das BASF-Stammwerk in Ludwigshafen. Auch im nördlichen Teil der Pfalz soll es bald Geothermie geben.

Der Chemieriese BASF will mit Vulcan Energy in die Tiefengeothermie einsteigen. Im November haben beide Unternehmen vereinbart, dass sie untersuchen wollen, wie das BASF-Werk in Ludwigshafen in Zukunft mit erneuerbarer Wärme versorgt werden kann. Klappt das, wollen sich auch die Städte Ludwigshafen und Frankenthal mit ihren Fernwärmenetzen dranhängen. Auch sie hoffen auf eine CO2-neutrale Wärmequelle.

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CO2-freie Wärmeenergie Werk Ludwigshafen: BASF will in Geothermie einsteigen

Das Ludwigshafener Chemieunternehmen BASF plant, gemeinsam mit dem Karlsruher Lithium-Hersteller Vulcan Energy in die Geothermie einzusteigen. Das gaben beide Unternehmen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz bekannt.

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"Rüttler" prüfen in der Südpfalz, wo sich Geothermie lohnt

Der LKW-Bauer Daimler Truck braucht an seinem Werk in Wörth das gleiche wie die Stadt Wörth: eine neue Wärmequelle. Zusammen mit dem Energieversorger EnBW wollen Daimler Truck und die Stadt Wörth gemeinsam in die Geothermie einsteigen. Um herauszufinden, wo sich das Bohren nach Erdwärme lohnen könnte, soll im neuen Jahr eine 3D-Untersuchung des Untergrunds gemacht werden. Dann kommen sogenannte Rüttler oder offiziell "Vibrotrucks" zum Einsatz. Auch für das BASF-Projekt soll im neuen Jahr "gerüttelt" werden.

Ein Rüttelfahrzeug bei Rohrbach zwischen Feldern. In der Pfalz prüfen solche Fahrzeuge, wo sich Geothermie lohnen könnte.
Ein Rüttelfahrzeug bei Rohrbach (Kreis Südliche Weinstraße) zwischen Feldern. In der Pfalz prüfen solche Fahrzeuge, wo sich Geothermie lohnen könnte.

Zwei südpfälzische Kommunen halten sich Geothermie offen

Die Verbandsgemeinde Rülzheim (Kreis Germersheim) und die Stadt Germersheim überlegen noch, ob sie auch auf Tiefengeothermie setzen sollen. In Germersheim könnte laut der Stadt eine Machbarkeitsstudie im Jahr 2025 beginnen. Die Ergebnisse sollen in die kommunale Wärmeplanung der Stadt einfließen.

Rülzheim sieht nach Angaben eines Gemeindesprechers in der Tiefengeothermie eine "große Chance" für die Wärmewende. Allerdings müsse die Sicherheit gewährleistet sein. Das Unternehmen Deutsche Erdwärme habe im Norden der Ortsgemeinde Rülzheim einen möglichen Standort für ein Geothermiekraftwerk ausgemacht. Eine endgültige Entscheidung für oder gegen die Tiefengeothermie sei noch nicht gefallen.

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