Eine Frankenthaler Elterninitiative will qualifizierte Pädagoginnen aus dem Ausland fit machen für die Arbeit in Kitas und Horten. Eine Aufgabe, die nicht immer einfach ist.
Die Vorsitzende des Stadtelternausschusses in Frankenthal hat deswegen eine Initiative gegründet. Sie nennt sich "Zukunft in Frankenthal".
Stadtelternbeirat sieht dringenden Handlungsbedarf
Die Initiative des Stadtelternausschusses betreut nach eigenen Angaben derzeit 15 Frauen, die aus dem Ausland kommen und nun in Frankenthal wohnen. Die Frauen aus Italien, der Türkei, aus Syrien oder der Ukraine sind unter anderem in ihren Ländern ausgebildete Erzieherinnen, Sozialarbeiterinnen und Lehrerinnen.
In Frankenthal arbeiten sie aber nicht in ihren erlernten Berufen. Zum Beispiel, weil die Anerkennung ihrer Ausbildungen in Deutschland lange dauert, ihnen Nachweise oder Sprachkenntnisse fehlen.
Besserer Zugang zu Sprachkursen
"Die Frauen wollen wieder mit Kindern arbeiten und wir brauchen diese Frauen dringend in unseren Kitas und Schulhorten", sagt Starzetz vom Elternausschuss. Nicht nur in Frankenthal, im ganzen Land fehlen Erzieherinnen und Erzieher.
Die Frankenthaler Eltern versuchen, für jede einzelne Frau Lösungen zu finden. "Wir sammeln Infos: Was brauchen die Frauen, was brauchen die Kita- und Schulträger, was wird verlangt", so Starzetz. Sie wirbt dafür, einfachere Wege zu finden, damit die Frauen schneller als Fachkräfte arbeiten können.
Zum Beispiel Sprachkurse: die Zugewanderten, egal ob Mann oder Frau, sollten schneller an Sprachkurse kommen, die sie brauchen. Oder, zweite Möglichkeit, auch schon mit weniger Deutschkenntnissen als gefordert einsteigen können, um sie dann im Job zu verbessern. "Bis jetzt müssen die Frauen um Sprachkurse kämpfen", sagt Starzetz vom Elternausschuss Frankenthal.
Treffen mit rheinland-pfälzischem Bildungsministerium
Mit ihrem Einsatz und ihrer Idee treffen die Eltern aus Frankenthal offensichtlich auf Interesse. Am Montag haben sie einer Vertreterin des Bildungsministeriums ihre Ideen vorgestellt und vor dem Treffen angekündigt, nicht mit Kritik an den Kita-Zuständen sparen zu wollen.
Um das Kita-Personal kümmern sich zwar die Träger, zum Beispiel Kommunen oder Kirchen. Das Land unterstützt die Träger aber nach eigener Aussage bei der Suche nach Fachkräften. Thema dabei sei auch die Anerkennung von im Ausland erworbenen Fach- und Berufsqualifikationen, schreibt das Ministerium auf SWR-Anfrage.
In einer gemeinsamen Aktion von Verantwortungsträgern im Bereich der Tageseinrichtungen für Kinder in Rheinland-Pfalz würden "Maßnahmen zum Umgang mit dem Fachkräftemangel und zur Gewinnung und Sicherung von Fachkräften" entwickelt.
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