Die Behörden können nicht herausfinden, wer eine Kangal-Hündin in der Pfalz ausgesetzt hat. Die Ermittlungen sind eingestellt. Das Tier hatte in einem Weinberg 14 Welpen geboren.
Die Ermittlungen waren sehr aufwendig, wurden jetzt aber ohne Ergebnis beendet. Beteiligt waren die Kriminalinspektion Neustadt, die Polizeiinspektion Haßloch und das Veterinäramt des Landkreises Bad Dürkheim. "Wir haben keine Ansatzpunkte mehr", erklärt ein Sprecher der Polizeidirektion Neustadt.
Hochschwangere Hündin lag hilflos im Weinberg
Am 8. August 2023 hatte ein Winzer in seinem Weinberg bei Niederkirchen die junge Kangal-Hündin entdeckt. Das ausgesetzte Tier war hochschwanger. Noch vor Ort kamen 14 Welpen zur Welt, von denen letztlich nur zehn überlebten.
Bußgeld bis 25.000 Euro möglich
Das Aussetzen von Tieren ist laut Tierschutzgesetz strafbar: Es droht ein Bußgeld bis zu 25.000 Euro. Wenn das ausgesetzte Tier leidet oder Schmerzen empfindet, sind sogar Haftstrafen bis drei Jahre möglich. Die Behörden gingen deshalb intensiv mehreren Spuren nach.
Hundezucht wurde durchsucht
So wurde beispielsweise eine Kangal-Hundezucht kontrolliert. "Doch dort fehlte keine Hündin", sagt ein Sprecher des Landkreises Bad Dürkheim. "Die Zahl der Tiere hatte sich nicht verändert." Außerdem wurde ein verdächtiger Rottweiler untersucht.
Gen-Test bei verdächtigem Rottweiler
Da die Welpen Kangal-Rottweiler-Mischlinge sind, hielt man es für möglich, dass der Rottweiler ihr Vater ist. Dieser Hund war zuvor laut Kreisverwaltung aus tierschutzrechtlichen Gründen vom Veterinäramt beschlagnahmt worden. Es wurde ein Gen-Test veranlasst, doch das Ergebnis war negativ. Der Rottweiler ist nicht der Vater der Welpen.
Akten wurden geschlossen, Ermittlungen sind eingestellt
Deshalb müssen die Akten jetzt geschlossen werden. Das Aussetzen der Kangal-Hündin in Niederkirchen wird keine Konsequenzen haben. "Das ist enttäuschend", meint der Sprecher des Kreises Bad Dürkheim, der selbst Hundebesitzer ist. "Es ärgert mich, dass diese Tierquälerei keine Konsequenzen haben wird".
Mutter und Welpen in Frankenthal aufgepäppelt
Die junge Kangal-Hündin und ihre Welpen, die nach der Geburt im Weinberg alle sehr geschwächt waren, wurden im Tierheim Frankenthal aufgepäppelt und an hundeerfahrene Tierfreunde in Süddeutschland und Nordrhein-Westfalen vermittelt.
"Mira" lernt Aufzug-Fahren am S-Bahn-Haltepunkt
"Mira", wie die Kangal-Hündin getauft worden war, lebt nun bei Tina und Manfred Hahl im Landkreis Böblingen in Baden-Württemberg. Dort geht es dem Tier richtig gut, sagt die neue Besitzerin. "Sie ist glücklich. Dank eines Hunde-Trainers hat sie viel gelernt, was sie bisher nicht konnte."
Auch Tina Hahl übt ständig mit "Mira". Bis zu fünf Stunden sind die zwei jeden Tag unterwegs. Neulich hat Tina Hahl am S-Bahn-Haltepunkt "Mira" an das Fahren mit einem Aufzug gewöhnt. Auch Autofahren ist für die Kangalin mittlerweile kein Problem mehr. "Sie bewegt sich sicher in der Stadt unter Menschen und in Geschäften", berichtet die neue Besitzerin stolz.
"Mira" erfreut Senioren im Altenheim
Auch einen Altenheim-Besuch hat "Mira" schon mit Bravour absolviert. "Die Senioren haben sich sehr gefreut." Am liebsten tollt "Mira" aber mit anderen Hündinnen und Hunden in der verschneiten Landschaft herum. "Sie hat zahlreiche Spielfreunde gewonnen", erzählt Tina Hahl. "Auch mit unserer Katze hat sie rasch Freundschaft geschlossen."
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