Im Rhein-Lahn-Kreis hat die Feuerwehr am Samstag geübt, wie Waldbrände gelöscht werden können. Bei der Übung war unter anderem der neue Waldbrandlöschzug des Kreises im Einsatz.
Das fiktive Übungsszenario sah nach Angaben der Feuerwehr im Rhein-Lahn-Kreis so aus: Ein Traktor gerät am Waldrand aufgrund eines technischen Defekts in Brand. Das Feuer springt auf ein nahe gelegenes Waldstück über und breitet sich dort schnell aus. Damit das bei der Übung real wirkte, sollten laut Feuerwehr auch Pyrotechnik und Rauchbomben eingesetzt werden.
Szenario: Waldbrand überrascht Jugendliche in Zeltlager
Die "brennenden" Bäume wurden zudem mit Absperrband und Luftballons gekennzeichnet, sagte Organisator Thorsten Massenkeil von der Stabsstelle Brand- und Katastrophenschutz des Kreises: "Ein Luftballon bedeutet zum Beispiel, dass 20 Quadratmeter Wald in Vollbrand stehen."
Auf einer Waldlichtung erreichten die Flammen laut dem Übungsszenario auch ein Ferien-Zeltlager, dort gerieten Jugendliche in Panik. Die fiktive Lage wurde so groß, dass die Feuerwehren vor Ort Unterstützung des neuen Waldbrandlöschzug des Kreises anfordern mussten, teilten die Organisatoren mit.
Kreis reagiert mit neuem Waldbrandlöschzug auf Klimawandel
Der Waldbrandlöschzug wurde im Rhein-Lahn-Kreis den Angaben zufolge vor einem Jahr gegründet und besteht aus etwa 40 speziell ausgebildeten Feuerwehrleuten und fünf Löschfahrzeugen. Die Mitglieder kommen demnach aus verschiedenen freiwilligen Feuerwehren - etwa aus Nassau, Lahnstein, Kamp-Bornhofen und Dachsenhausen.
Ein solcher Waldbrandlöschzug sei für die Kreise zwar nicht verpflichtend, aber in ländlichen Gegenden durchaus ratsam, sagte Feuerwehrmann Massenkeil: "Im Rhein-Lahn-Kreis haben wir viel Wald und Felder. Da sollten wir auf heiße Sommer und langanhaltende Trockenheit gut vorbereitet sein."
Erste Waldbrandübung dieser Größe im Rhein-Lahn-Kreis
Bei der Großübung waren laut Massenkeil auch das THW sowie das DRK und die Malteser im Einsatz. Die Rettungskräfte mussten in dem Szenario angefordert werden, um die Verletzten zu verarzten und die etwa 200 Einsatzkräfte zu versorgen.
Nach Angaben der Organisatoren war es größte Feuerwehrübung dieser Art im Rhein-Lahn-Kreis. Bei der Übung sei es besonders darauf angekommen, Kommunikations- und Anfahrtswege bei einem Waldbrand einzustudieren. Es sei zum Beispiel wichtig zu proben, wie die Löschwasserketten in einem solchen Fall aufrechterhalten werden könnten.
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