Wassermangel ist bei Waldbränden für die Feuerwehrleute ein großes Problem. Im Westerwald setzten deshalb einige auf mobile Wasserbecken - eine Art riesige Planschbecken.
Sie lassen sich zusammenfalten, sind deshalb leicht zu transportieren und können bis zu 15.000 Liter Wasser fassen: Die "mobilen Löschwasserbehälter"können eine wichtige Hilfe im Kampf gegen Waldbrände sein. Das sagt Michael Becker, der Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr in Pleckhausen im Kreis Altenkirchen. Denn damit könne mitten im Wald oder auf Wiesen schnell viel Löschwasser bereitgestellt werden, wenn dort ein Feuer ausbricht.
Praxisübung mit Polizeihubschrauberstaffel in Pleckhausen
Die Feuerwehr in dem kleinen Ort war nach seinen Angaben die erste im Kreis Altenkirchen, die sich einen solchen mobilen Löschteich angeschafft hat. Inzwischen hätten aber noch weitere Wehren solche Behälter gekauft. Der Behälter könne auch gezielt dort aufgestellt werden, wo der Pilot ihn gut anfliegen könne. Das spare Zeit beim Löscheinsatz.
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Den neuen mobilen Löschteich hat die Freiwillige Feuerwehr in Pleckhausen nun gemeinsam mit weiteren Feuerwehren aus dem Landkreis Altenkirchen bei einer Übung getestet, sagt Becker. Daran war auch die Hubschrauberstaffel der Polizei Rheinland-Pfalz aus Winningen beteiligt, mit einem Löschwasserbehälter am Helikopter.
Bei der Übung seien bei der Wasserentnahme auch verschiedene Flughöhen und Geschwindigkeiten getestet worden. So habe man gut sehen können, wie unterschiedlich sich das Wasser am Boden verteile. "Für alle Beteiligten war die Übung sehr erfolgreich", sagt Becker spürbar zufrieden.
Mobile Faltbecken fassen mehr Wasser als Tanklöschfahrzeuge
Ein großer Vorteil sei die Wassermenge des Faltbeckens, erläutert der Feuerwehrmann. 15.000 Liter Wasser passen in den mobilen Löschteich. Die größten Tanklöschfahrzeuge könnten hingegen maximal 5.000 Liter Wasser fassen.
Sie seien normalerweise nur zur Überbrückung gedacht - bis die Feuerwehr mit Wasser aus einem Hydranten oder einer anderen Wasserentnahmestelle löschen könne, etwa bei Autobahneinsätzen oder Waldbränden. Oft sei eine fest installierte Wasserversorgung vor Ort aber gar nicht vorhanden.
Da sei der mobile Behälter ideal, habe der Test ergeben. "In etwa 10 Minuten steht der, und dann dauert es je Lage vor Ort vielleicht nochmal 15 Minuten, bis er voll ist", erzählt Becker.
Beteiligte im Kreis Altenkirchen wünschen sich mehr mobile Löschteiche
Auch der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Kreises Altenkirchen, Ralf Schwarzbach, zieht eine positive Bilanz. Inzwischen seien mindestens vier der mobilen Löschteiche im Kreis bei verschiedenen Wehren im Einsatz, so Schwarzbach. Der Kreis überlege deshalb noch mehr solcher Behälter anzuschaffen, sagt er. Und er persönlich würde sich wünschen, dass sie auch Teil der Ausrüstung würden, die vom Land gefördert werden.
Den neuen mobilen Löschteich haben die örtlichen Jagdgenossenschaften der Freiwilligen Feuerwehr in Pleckhausen gespendet. Dafür ist Wehrführer Becker dankbar. Rund 5.000 Euro habe das Faltbecken gekostet - nicht allzu viel, wenn man den Nutzen betrachte, findet er.