In Koblenz haben sich am Samstag rund 250 Menschen zu einer Kundgebung versammelt, um ihre Solidarität mit Israel zu zeigen. Die Veranstaltung dauerte eine knappe Stunde.
Die Kundgebung fand auf dem Münzplatz in der Altstadt statt. Stadtratsmitglieder von Grünen, CDU, SPD, Freien Wählern und FDP hatten gemeinsam zu der Veranstaltung aufgerufen.
Für den Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) sollte die Veranstaltung für die Menschen in Israel, aber auch für die Menschen vor Ort aus der jüdischen Gemeinde ein Zeichen setzen: "Sie sollen sich nicht allein gelassen fühlen." Die Kundgebung soll darüber hinaus ein Zeichen für Frieden setzen und deutlich machen: "Dieser barbarische Anschlag hat keinen Platz in dieser Welt", so Langner.
Langner verwies auch auf die Bedeutung der Partnerschaft mit Petah-Tikva in Israel, die es seit 2000 gebe: "Die Verbindung ist gerade in solchen Zeiten ganz, ganz wichtig, weil man den Kontakt hat, den Dialog hat und auch da nochmal Solidarität zeigen kann."
"Die barbarischen Attacken dürfen nicht unwidersprochen bleiben"
Simone Mertsch begründete am Samstagnachmittag ihr Kommen klar und deutlich: "Diese barbarischen Attacken auf Zivilisten dort, die einzig und allein auf die Vernichtung Israels zielen, dürfen nicht unwidersprochen bleiben." Für sie ist die Hamas eine Terrororganisation, die die Region fest im Griff hat. "Die Zivilisten tun mir leid. Es ist für die Zivilisten in Gaza auch nicht so einfach, sich gegen diese Terrororganisation zu wehren und einfach zu sagen: 'Ihr müsst hier raus, hier müsst hier weg.'"
Odelia Lazar ist Iraelin und lebt nach eigener Aussage seit mehr als 40 Jahren in Deutschland. "Ich bin gekommen, weil ich schockiert und entsetzt bin und um mein Entsetzen zu zeigen." Sie erzählt, dass sie früher ihren Militärdienst in einem Kibbuz gemacht habe. In einem der Kibbuze, die jetzt von der Hamas angegriffen wurden. Noch immer lebten dort Freunde von ihr. Zu einigen hat sie Kontakt, sie hätten überlebt - von zwei anderen jedoch fehlt jede Spur. "Wir wissen bis heute, eine Woche danach nicht, was mit ihnen los ist. Ob sie umgekommen sind, wir finden die Leichen nicht, wir finden die Freunde nicht, wir sind zutiefst entsetzt", so Odelia Lazar.
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