Das letzte Schiff vor Weihnachten ist am Montagnachmittag durch die kaputte Schleuse gebracht worden. Die Notschleusungen in Müden gehen schneller als vermutet.
Die "Helena Geertje", ein mit Weizen beladener Frachter unter niederländischer Flagge, ist das letzte Schiff, das vor Weihnachten durch die Schleuse in Müden gebracht worden ist. An Weihnachten habe das Team frei, sagte Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) auf SWR Anfrage. Das ist nur möglich, weil die Notschleusungen schneller gehen, als gedacht. Am Freitag nach Weihnachten nehmen sie die Arbeiten wieder auf.
Inzwischen gut eingespielte Handgriffe fürs Notschleusen
Die notwendigen Handgriffe seien inzwischen gut eingespielt und die Geschwindigkeit beim Hochziehen der einzelnen Dammbalken sei erhöht worden, so der Sprecher. Daher laufe alles schneller als erwartet. Zudem arbeiteten die Mitarbeiter des WSA mit vollem Einsatz.
Pause am 4. Advent aus religiösen Gründen
Allein am Samstag seien elf oder zwölf Schiffe geschleust worden, am Sonntag seien es allerdings ein paar weniger gewesen. Drei oder vier Schiffsbesatzungen wollten am 4. Advent aus religiösen Gründen nicht geschleust werden. Sie waren nun am Wochenanfang an der Reihe.
Am Beispiel der Schleuse in Lehmen Darum dauert der Ausbau der Moselschleusen so lange
Nach dem Schleusenunfall in Müden auf der Mosel wird deutlich, wie wichtig der Ausbau der Schleusen wäre. Manches Projekt dauert schon Jahre. Warum geht es nicht voran?
Regulärer Betrieb ab Februar geplant
Ab dem 25. Januar soll das neue Schleusentor eingebaut werden. Schon am 1. Februar soll die Schleuse wieder regulär in Betrieb gehen. Das ist deutlich früher als angenommen: Bisher waren Experten davon ausgegangen, dass die Sanierungsarbeiten an der Schleuse bis Ende März 2025 dauern könnten.
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Wie geht es an der Mosel weiter? Und welche Auswirkungen hat die Sperrung? Wir haben Antworten auf die wichtigsten Fragen in einem FAQ zusammengefasst.
Schifffahrtssperre mit enormen Auswirkungen für die Wirtschaft
Nach Schätzungen von Politikern und Logistikunternehmen liegt der wirtschaftliche Gesamtschaden durch die blockierte Schleuse bei mehreren 100 Millionen Euro. Von den ausbleibenden Lieferungen sind unter anderem Stahlunternehmen, Lebensmittelproduzenten und Mineralölfirmen betroffen.
Schifffahrt seit 8. Dezember lahmgelegt
Zum Zeitpunkt des Unfalls am 8. Dezember hatten sich 74 Schiffe auf Mosel und Saar befunden. Da die Schleusenkammer durch die eingesetzten Dammbalken kleiner ist, müssen die Schubverbände geteilt und getrennt geschleust werden. Die Schleuse Müden war bei der Kollision eines Frachtschiffs am 8. Dezember schwer beschädigt worden. Seitdem ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schiffsführer
Wie die Staatsanwaltschaft auf SWR-Anfrage mitteilte, werde gegen den 27-jährigen Schiffsführer wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt. Es gebe Anhaltspunkte, dass der Mann pflichtwidrig gehandelt habe.
Schneller als gedacht: Notschleusungen auf der Mosel nach Unglück vor erfolgreichem Ende
Am 27. Dezember und damit schneller als gedacht werden die 74 Frachter die kaputte Moselschleuse bei Müden passiert haben. Amtsleiter Albert Schöpflin lobt seine Mannschaft.