Erhalt der DRK-Kliniken im Norden von RLP: Das sind die Reaktionen

Kahlschlag am Standort Altenkirchen befürchtet

Geteiltes Echo auf Sanierungspläne für DRK-Kliniken im Norden von RLP

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Alle Standorte der DRK-Krankenhäuser im Norden von RLP sollen erhalten bleiben. Die Reaktionen aus der Politik sind unterschiedlich. Kritik gibt es an den Plänen für Altenkirchen.

Der Kreis Altenkirchen kritisiert die Sanierungspläne für die DRK-Krankenhäuser in Kirchen, Altenkirchen und Hachenburg. Demnach soll das Krankenhaus in Altenkirchen zu einem regionalen Gesundheitszentrum mit ambulanter Versorgung umgestaltet werden.

Landrat Peter Enders (CDU) sagte dem SWR, für Altenkirchen sei das ein regelrechter Kahlschlag. Enders, der selbst Arzt ist, plädiert dafür, die stationäre Allgemeinchirurgie und einen Teil der Inneren Abteilung dort zu erhalten.

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Landrat Enders begrüßt Pläne für Hachenburg und Kirchen

Dass in Hachenburg gewisse Schwerpunkte gesetzt werden sollen, stehe dabei nicht zur Diskussion, so Enders weiter. Er begrüße außerdem die Pläne, die Gynäkologie und Geburtshilfe von Hachenburg nach Kirchen zu verlagern, weil dort bereits seit Jahrzehnten eine starke Pädiatrie etabliert sei. Der Standort Kirchen wird aus seiner Sicht dadurch gestärkt und bleibt damit der "große Regelversorger" im Landkreis Altenkirchen.

Ich werde darum kämpfen, dass die die stationäre Versorgung an allen drei Standorten erhalten bleibt.

Ziel: Stationäre Versorgung an allen drei Standorten

Enders will den Angaben zufolge darum kämpfen, die stationäre Versorgung an allen drei Standorten im Westerwald zu erhalten. Und er sieht sich bei diesen Bemühungen nicht allein auf weiter Flur: "Ich habe in den zuletzt geführten Gesprächen durchaus den Eindruck gewonnen, dass auch Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) an einer möglichst flächendeckenden Versorgung im Westerwald stark interessiert ist." Von daher sei das letzte Wort in Sachen Krankenhäuser noch nicht gesprochen, so der Landrat.

Landrat des Kreises Altenkirchen, Peter Enders
Der Landrat des Kreises Altenkirchen, Peter Enders, ist mit den Plänen für den DRK-Standort Altenkirchen nicht zufrieden.

Westerwaldkreis verweist auf das laufende Insolvenzverfahren

Achim Schwickert (CDU), Landrat des Westerwaldkreises, sagte dem SWR, er verweise zunächst auf das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, das gerade laufe. Dem müssten die Gläubiger erst zustimmen. Wenn dies nicht geschehe, greife auch das nun vorgelegte Sanierungskonzept nicht. Daher ist aus seiner Sicht die Klärung der Sanierungspläne durch die Gläubiger momentan die wichtigste Frage, so Schwickert.

Das vorgelegte Sanierungskonzept für die DRK Krankenhäuser könne kurzfristig durchaus zur Ergebnisverbesserung bei den Standorten beitragen, teilte Schwickert weiter mit. Aber nur, wenn die Umsetzung gelinge und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen werde. Eine mittel- oder gar langfristige Absicherung bedeutet das seinen Angaben zufolge noch nicht.

Ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft sagte dem SWR, man sei zuversichtlich, dass die Gläubiger dem Konzept zustimmen würden, wie sich das auf die einzelnen Standorte auswirke, könne sich im Detail noch ändern. So sei etwa der Abbau der stationären Versorgung in Altenkirchen noch nicht in Stein gemeißelt.

Kreis Neuwied erleichtert über Erhalt des DRK-Krankenhauses

Der Landrat des Kreises Neuwied, Achim Hallerbach (CDU), ist nach eigener Auskunft erleichtert, dass es eine Zukunft für die DRK Krankenhäuser in der Region und damit auch den Standort Neuwied zu geben scheint. Er sagte: "Mit der Perspektive für unser DRK-Krankenhaus Neuwied und dem wichtigen Ausbau des Schwerpunktes Geriatrie, dem gerade in der ländlichen Struktur unserer Heimat eine immense Bedeutung zukommt, werden Arbeitsplätze nachhaltig gesichert."

Hallerbach appellierte zugleich an die DRK-Verantwortlichen, sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung noch intensiver mit den Standorten und den dortigen Strukturen auseinanderzusetzen. Ein Wandel könne als Chance gesehen werden und gelingen, so der Landrat. Bund und Land müssen nun aus seiner Sicht die ausreichende und nachhaltige Finanzierung der Krankenhäuser in ihrer Agenda ganz weit oben platzieren.

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