Im Prozess gegen eine Frau, die mit ihrem Auto in einen Friseursalon in Neuwied gefahren sein soll, hat ein Gutachter ausgesagt. Demnach war das Auto sehr schnell unterwegs.
Am Montag wurde vor Gericht ein Gutachter gehört, er hat den Unfall rekonstruiert und das Ergebnis im Prozess vorgestellt. Nach seiner Berechnung war das Auto der Angeklagten mindestens 100 km/h schnell, als es zuerst in ein Pflanzenbeet und dann in den Frisorsalon gefahren ist. Laut dem Gutachter gibt keine Hinweise auf technische Probleme oder Versagen des Autos.
Für das Gutachten wurden unter anderem mehrere Videos von Überwachungskameras der Läden in der Nähe der Unfallstelle ausgewertet. Als das Überwachungsvideo eines Supermarktes vor Gericht abgespielt wurde, brach die Angeklagte in Tränen aus.
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Angeklagte verliert offenbar immer wieder das Bewusstsein
Laut einem Entlassungsbrief der Uniklinik in Bonn von einem Monat vor dem Unfall hat die Frau teilweise mehrmals am Tag für kurze Zeit das Bewusstsein verloren. Außerdem hat die Angeklagte laut Amtsgericht angegeben, dass sie immer wieder unter Schwindelanfällen leide. Dadurch habe sie vermutlich die Kontrolle über ihren Wagen verloren. Geklärt werden soll deshalb bei dem Prozess auch, ob sie fahrlässig handelte und überhaupt Auto hätte fahren dürfen.
Neurologischer Gutachter soll zur Unfallursache aussagen
Vor Gericht sollte am Montag auch ein Neurologe zu dem Fall gehört werden. Mit Hilfe seiner Aussage soll geklärt werden, ob ein medizinischer Notfall zu dem Unfall geführt haben könnte. Der Neurologe war aber nicht erschienen. Er soll am nächsten Prozesstag aussagen.
Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei war die Frau am 28. Juni 2023 in Neuwied mit ihrem Auto entgegen einer Einbahnstraße in eine verkehrsberuhigte Zone gefahren. Dort hatte die damals 27-Jährige laut Anklage neun parkende Autos touchiert und kam schließlich im Schaufenster eines Friseursalons zum Stehen.
Mehrere Menschen bei Unfall verletzt
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, wurden bei dem Unfall neben der Unfallverursacherin auch drei Fußgängerinnen im Alter von 13, 18 und 23 Jahren schwer verletzt. Sie wurden nach dem Unfall laut Polizei mit Rettungshubschraubern in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Ende September soll der Prozess fortgesetzt werden.
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