Bislang fehlen vielen Gemeinden im Ahrtal Fördergelder für nachhaltige Nahwärmeprojekte. Jetzt zeichnet sich offenbar eine Lösung ab.
Problem ist bisher, dass eine Förderung durch das Land nicht erlaubt ist, wenn auch schon der Bund Geld gibt. Eine Landesförderung soll nun über einen Wettbewerb innerhalb des Kommunalen Investitionsprogramms für Klimaschutz und Innovation ermöglicht werden, heißt es aus der Staatskanzlei. In diesem Rahmen sollen 60 Millionen Euro zu Verfügung gestellt werden. Bisher ist allerdings noch nichts genehmigt, da das Programm erst im kommenden Jahr startet.
Ortsbürgermeister im Ahrtal hatten Unterstützung gefordert
Mit den 60 Millionen Euro, die das Wirtschaftsministerium nun zur Verfügung stellt, sollen nach Angaben der Landesregierung Leuchtturmprojekte für den Klimaschutz gefördert werden. Darunter zählen demnach unter anderem auch Nahwärmeprojekte. Eine Expertenjury soll die eingereichten Beiträge bewerten und dann auszeichen. Sie sollen dann eine Unterstützung vom Land bekommen. Einzelheiten zum Wettbewerbsverfahren sollen in den kommenden Monaten ausgearbeitet werden, so eine Regierungssprecherin.
Kommunalvertreter aus dem Ahrtal hatten beklagt, dass die Bundesförderung allein nicht ausreiche, damit sich Nahwärmenetze lohnten. So fehlen nach Angaben des Ortsbürgermeisters alleine in Dernau etwa drei Millionen Euro, um das geplante Nahwärmenetz für private Haushalte attraktiv zu machen.
Erstes Nahwärmenetz in Marienthal bereits in Betrieb
Das erste Nahwärmenetz im Ahrtal wurde vor Kurzem in Marienthal in Betrieb genommen. Es wird mit Holzpellets und Solarthermie betrieben - 33 Haushalte sind angeschlossen. Neben Marienthal planen 14 weitere Kommunen im Ahrtal klimafreundliche Nahwärmenetze, darunter Mayschoß, Rech und Dernau. So wollen die von der Flut betroffenen Orte von Öl und Gas weitestgehend unabhängig werden.