Das Inventar der insolventen Königsbacher Brauerei in Koblenz ist fast komplett im Internet versteigert worden. Der Erlös sei höher als erwartet, teilte die Hamburger Firma mit, die die Versteigerung im Namen des Insolvenzverwalters durchführt.
Wieviel Geld die Online-Auktion bisher eingebracht hat, wollte das Unternehmen nicht mitteilen. Etwa 80 Prozent des Inventars sei bereits versteigert. Was in den nächsten Tagen nicht einzeln verkauft werde, gehe komplett an einen interessierten Käufer.
Das Interesse und die Nachfrage seien außergewöhnlich hoch gewesen, teilte der Auktionator mit. Mehr als 1.000 Brauereien seien für die Versteigerung angeschrieben worden. 360 einzelne Positionen hatte der Insolvenzverwalter für die Online-Auktion zusammengestellt. Darunter auch ein komplettes Sudhaus, Flaschenabfüllung oder zehn Ausschankwagen.
Besonders begehrt waren demnach Erinnerungsstücke aus der Königsbacher Brauerei, aber auch die Laborausstattung. Größeres Inventar, wie die Abfüllanlage, sind laut Auktionator noch nicht verkauft worden.
Besichtigungstag in der Königsbacher Brauerei
Für interessierte Bieter gab es Ende März einen Besichtigungstag mit vielen Teilnehmern. Unter den Besuchern der insolventen Koblenzer Brauerei waren auch einige aus Koblenz und der nahen Umgebung. Teilweise trieb sie Nostalgie hierher, teilweise wollten sie aber auch schauen, ob sie noch ein Schnäppchen machen können bei der Online-Versteigerung des Brauerei-Inventars.
Silke Nagel aus Waldesch zum Beispiel: "Die Sonnenschirme für den Garten wären eine schöne Erinnerung an die Koblenzer Brauerei", sagte sie. "Die Brauerei hat einen das Leben lang begleitet als Teil von Koblenz. Da blutet einem das Herz." Zu ihren Erinnerungen gehört auch, wie sehr sie sich immer über das lebhafte Treiben am Brauhaus gefreut hat, wenn sie hier vorbei kam.
Andere Brauereien schauten sich interessiert in Koblenz um
Manche Besucher hatten aber auch gleich mehrere hundert Kilometer zurückgelegt. Sie waren Brancheninsider und hatten die Hoffnung, hier am historischen Standort der Koblenzer Brauerei etwas zu finden, was sie fürs eigene Bierbrauen gebrauchen können.
Auch die mobilen Zapf- und Schankanlagen gehörten zu den Auktionsstücken und im Internet gab es mehrere Gebote auf sie. Eine Mitarbeiterin der Koblenzer Brauerei schenkte hier am Besichtigungstag noch einmal Bier aus.
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