Kein Strom, kein Wasser, keine Telefon: In dem vom Hochwasser überschwemmten Ahrtal mangelt es an allem. Derzeit ist die Telekom dabei, das Mobilfunk- und Festnetz wieder aufzubauen.
Zwar hätten Mitarbeiter bereits einen Großteil der durch Wassermassen und Schlamm zerstörten Infrastruktur provisorisch wieder aufgebaut. Um die Infrastruktur aber wieder herzustellen, müsse ein großer Teil Glasfaserkabel oberirdisch verlegt werden, sagte ein Telekom-Sprecher. Dies geschehe beispielsweise über Behelfsbrücken, die von der Bundeswehr in der Region aufgebaut werden oder von Haus zu Haus.
Zerstörte Straßen verhindern Leitungsverlegung
Bis die Leitungen wieder auf die herkömmliche Art verlegt werden könnten, könne es mehrere Monate dauern, so der Sprecher. Momentan gebe es teilweise gar keine Straßen mehr, an denen Gräben für Leitungen ausgehoben werden könnten. Ein völlig zerstörtes Technik-Gebäude wurde kurzfristig durch Container ersetzt.
Mobilfunk auch für die zahlreichen Helfer wichtig
In Altenahr soll auch ein zusätzlicher Mobilfunkturm aufgestellt werden. Ziel ist es, damit die zahlreichen Einsatzkräfte mit Mobilfunk zu unterstützen, hieß es.
Schritt für Schritt gehe es voran, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Einsatzleiter Heinz Wolschendorf teilte mit, die LTE-Versorgung sei "zurzeit vollständig und flächendeckend" wiederhergestellt. Auch die GSM-Versorgung funktioniere bis auf eine Mobilfunkstation wieder.
Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren
Die Aufräumarbeiten im Ahrtal gehen derweil unvermindert weiter. THW und Bundeswehr sind immer noch im Einsatz. Auch fast zwei Wochen nach der Hochwasserkatastrophe türmen sich im Ahrtal bis zu zehn Meter hohe Berge von mit Schlamm überzogenen Trümmern.
Bislang wurden nach Angaben der Technischen Einsatzleitung im Kreis Ahrweiler mehrere Zehntausend Tonnen Müll abtransportiert. Nachdem zwei Tage gezielt Müll und Unrat rausgefahren wurde, zeige sich ein "erstes Vorankommen", sagte ein Polizeisprecher in Koblenz. Dennoch würden immer wieder Bereiche entdeckt, wo noch viel zu tun sei. "Das wird noch eine ganze Zeit lang dauern", sagte der Sprecher. Immer wieder würden beispielsweise Autos gefunden.
Die Zahl der Vermissten ist inzwischen deutlich gesunken, die Zahl der Todesopfer ist seit Tagen konstant geblieben.