Seit 40 Jahren kümmern sich die Westpfalz-Werkstätten in Landstuhl darum, dass auch Menschen mit einer Behinderung eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben.
Alleine in diesem Jahr betreuen und fördern die Westpfalz-Werkstätten rund 900 beeinträchtigte Menschen. Die Werkstätten betreiben mehrere Standorte in der Region. Darunter beispielsweise eine KfZ-Schilder-Prägestelle in Landstuhl, ein Café in Weilerbach oder auch die Kantine des SWR-Studios in Kaiserslautern. Und genau hier arbeitet Peter Poltz. Eine schwere Hirnhautentzündung führte bei ihm zu einer Behinderung. Seit 2003 ist der inzwischen 58-Jährige bereits bei den Westpfalz-Werkstätten beschäftigt.
Anfangs hat er, wie er erzählt, in der KfZ-Prägestelle in Landstuhl gearbeitet. Als dann aber die Kantine in Kaiserslautern im Jahr 2010 eröffnet wurde, ist er in den Gastronomiebereich gewechselt und macht die Arbeit seitdem sehr gerne.
Auch im Team fühlt sich Peter Poltz sehr wohl. Gerne würde er, sagt er schmunzelnd, hier weiterarbeiten, bis er in Rente geht.
Nur wenige Menschen sind für den Gastronomiebereich geeignet
Martina Kalker ist die Koordinatorin für den Gastrobereich in den Westpfalz-Werkstätten. Zusammen mit ihren Kollegen und Kolleginnen kümmert sie sich um den reibungslosen Ablauf in den Cafés und in der Kantine. Von den aktuell 900 beeinträchtigten Menschen, die in den Werkstätten beschäftigt sind, eignen sich nur wenige für den Gastronomiebetrieb, sagt sie. Zum einen sei es teilweise sehr hektisch, wenn viele Menschen gleichzeitig ihre Bestellungen aufgeben und auf ihr Essen oder ihren Kaffee warten. Zum anderen falle vielen der direkte Kontakt zu den Menschen schwer. Auch müssten die Mitarbeiter flexibel sein und bräuchten einen Führerschein, daran scheitere es dann oft.
Angebot der Landstuhler Werkstätten sehr vielfältig
Die Westpfalz-Werkstätten haben seit ihrer Gründung im Jahr 1983 ihr Angebot kontinuierlich ausgebaut und erweitert, sodass die Arbeitsbereiche möglichst vielfältig sind. Das soll dabei helfen, die beeinträchtigten Menschen in Bereichen zu schulen und zu fördern, in denen sie sich wohlfühlen und die sie beherrschen. Denn nur so könne langfristig eine Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt gelingen, erklärt Jan Löffler. Er leitet die Westpfalz-Werkstätten in Landstuhl.
Produkte aus den Werkstätten sind beliebt
Besonders beliebt sei neben der Arbeit in den klassischen Behinderten-Werkstätten auch die Arbeit zum Beispiel in der Wäscherei, in der Schreinerei oder auch im Metallbereich. Die Nachfrage nach den Produkten, die in oder von den Westpfalz-Werkstätten produziert werden, ist seit Jahren sehr groß, freut sich Jan Löffler. Durch den Vertrieb der Produkte wird das Geld erwirtschaftet, das den Beschäftigten dann wieder als Lohn ausgezahlt wird.
40. Jubiläum wird als Werkstätten-Fest gefeiert
Am Sonntag soll das große Jubiläum mit einem Werkstätten-Fest in Landstuhl gefeiert werden. Rund 6.000 Menschen werden erwartet. Essen und Trinken soll es reichlich und zu fairen Preisen geben, erklärt Jan Löffler grinsend, denn das sei schließlich mit das Wichtigste an einem guten Fest. Außerdem soll es viele Mitmach-Aktionen, Live-Musik, Tanzvorführungen und Aktionen speziell für Kinder geben. Interessierte können auch die Werkstätten besichtigen, sich informieren und sich auch die Arbeiten vorführen lassen. Weil es nur wenige freie Parkplätze rund um das Gelände gebe, soll ab 10 Uhr morgens ein Shuttlebus für Gäste auf dem Kaufland-Parkplatz bereit stehen.
Das Werkstätten-Fest wird in der Regel alle zwei Jahre gefeiert. Wegen Corona ist es jetzt allerdings das erste Fest seit 2018. Und weil es auch noch ein Jubiläumsfest ist, soll es in diesem Jahr besonders prächtig werden, sagt Jan Löffler.
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