Mit neuen digitalen Angeboten will der Landkreis Kusel mehr Besucherinnen und Besucher in die Region locken. Los ging es im Bergmannsbauernmuseum in Breitenbach.
Dort sollen künftig die Besucher hautnah erleben, was es für die Menschen hieß, das Schwarze Gold unter schwersten Bedingungen ans Tageslicht zu fördern. Das Zauberwort heißt: Augmented Reality. Mit einem Smartphone, das eine Kamera besitzt, können die Besucher in die Welt der Bergmannsbauern eintauchen.
Vier Stationen gibt es. An der ersten werden die Besucher und Besucherinnen von einem Avatar begrüßt - einem virtuellen Bergmannsbauern. Dann können die Besucherinnen und Besucher virtuell in einen Stollen einfahren und im Hof des Museums sogar mit einem eigens entwickelten Spiel Kohle abbauen.
Tourismus im Kreis Kusel soll digitaler werden
Der neue Museumsrundgang im Bergmannsbauernmuseum ist Teil des Projektes "Museen.digital" im Kreis Kusel. Die neuen Angebote sollen Touristen von weiter weg und Besuchern aus der Region einen völlig neuen Blick auf Sehenswürdigkeiten bieten. Und da hat der Kreis so einiges weiteres in petto, das bald an den Start gehen soll. Organisiert wird das vom kreiseigenen Projekt "LAND L(i)EBEN".
Was Neues wird es auf der Burg Lichtenberg bei Thallichtenberg geben. Auf dem Gelände werden überall Schilder mit sogenannten QR-Codes hängen. So kann man mit dem Smartphone virtuell die Burg erkunden. Über die QR-Codes können Infos abgerufen werden - die gibt es zum Durchlesen, Anhören oder Anschauen. Zum Beispiel geht es um das Schmiedehandwerk früher auf der Burg Lichtenberg. Dazu können sich Besucher auch ein Video über einen Schmied anschauen.
Virtueller Rundgang durch die Burg Lichtenberg
Das Angebot gibt es schon jetzt auf der Internetseite von "LAND L(i)EBEN", als virtuellen 360-Grad-Rundgang über das Burggelände. Das soll dazu dienen, "sich zu Hause einen Eindruck über Burg Lichtenberg zu verschaffen" und Lust auf einen Besuch machen, sagt Alexander Kleinschmidt von "LAND L(i)EBEN".
Außerdem wird es in der Zehntscheune auf dem Burggelände eine "VR-Station" geben. Mit einer speziellen VR-Brille können Besucherinnen und Besucher Videos anschauen, "und so die Geschichte des Landkreises aus völlig neuer Perspektive erleben", erklärt Kleinschmidt. Zu sehen gibt es einen Drohnenflug über die Burg Lichtenberg und den Steinbruch Rammelsbach. Dort werden immer wieder Fossilien von Lebewesen aus der Urzeit entdeckt und ausgegraben. Die Funde werden im Urweltmuseum Geoskop auf der Burg Lichtenberg ausgestellt.
Urzeitfunde am Remigiusberg bei Kusel Neuer Ursaurier aus dem Westen der Pfalz sorgt für Aufsehen
Die am Remigiusberg bei Kusel gefundene neue Ursaurierart sorgt für Aufsehen und soll möglichst bald der Öffentlichkeit zugänglich sein.
In einem anderen Video des neuen digitalen Angebots geht es um das Wandermusikantentum in der Westpfalz. Interessierte können einen Wandermusikanten bei einer nachgespielten Überfahrt auf einem Schiff nach Amerika begleiten. Um die Jahrhundertwende sind die Wandermusikanten mit ihren Instrumenten von der Westpfalz aus in die ganze Welt gezogen. Einige von ihnen spielten in Clubs und Orchestern in Deutschland, andere fuhren bis nach Amerika oder Australien.
Museen im Kreis Kusel sollen neue digitale Angebote bekommen
Auch mit anderen Museen im Kreis Kusel hat das Projekt "LAND L(i)EBEN" einiges vor. "Im ersten Schritt werden sechs Museen in der Verbandsgemeinde Oberes Glantal mit digitalen Angeboten ausgestattet." Neben dem Bergmannsbauernmuseum in Breitenbach gehören dazu das Diamantschleifermuseum Brücken und das jüdische Museum Steinbach. Bei der Entwicklung der neuen Konzepte für die Museen können sich die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis beteiligen und ihre Ideen einbringen.
Geschichte der Draisinen-Strecke im Kreis Kusel digital erleben
Ein beliebtes Ausflugsziel im Kreis Kusel sind die Draisinen-Touren. Dabei kann man auf Fahrrad- oder Elektro-Draisinen durch die Landschaft fahren - auf einer alten Bahnstrecke im Glantal zwischen Altenglan und Lauterecken. Und genau darum soll es in einem neuen Projekt von "LAND L(i)EBEN" gehen. Demnach ist eine digitale Draisinen-Tour mit einer Reise in die Vergangenheit geplant.
Man soll in die Geschichte der alten Glantalbahn eintauchen können. Allerdings steht das neue Angebot laut Alexander Kleinschmidt noch ganz am Anfang. Es soll mit Studierenden des Studiengangs Virtual Design der Hochschule Kaiserslautern erarbeitet werden. Auch hier ist eine Mitmach-Aktion für Bürgerinnen und Bürger geplant. Wann das Angebot an den Start gehen soll, ist noch nicht klar.
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