Mit dem wärmeren Wetter springen nun in den Sommerferien wieder mehr Gäste ins Wasser der Freibaäder im Westen der Pfalz.

Zehntausende Besucher im Mai und Juni weniger

Nach viel Regen hoffen Schwimmbäder im Westen der Pfalz auf Sommerferien

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Sebastian Stollhof
Sebastian Stollhof

Kühlere Temperaturen und viel Regen haben in den Freibädern der Westpfalz für lange Gesichter gesorgt. Nach den ersten Sommerferien-Wochen hoffen alle, dass es nun sonnig weitergeht und die Saison damit nicht komplett ins Wasser fällt.

"Mit der bisherigen Saison sind wir natürlich, wie sicher alle Freibadbetreiber, nicht zufrieden", sagt Helge Schneider vom Wasgaufreibad im südwestpfälzischen Hauenstein. Und in der Tat ist er damit nicht alleine.

In Hauenstein sei der Mai wegen des nasskalten Wetters ein Totalausfall gewesen. "Der Juni war nicht wesentlich besser und auch im Juli fehlt uns eine zusammenhängende Schönwetterperiode, wie wir sie aus den letzten Jahren gewohnt waren", so Schneider. Er ergänzt: "Im Moment haben wir rund 15.000 Besucher. Dies sind im langjährigen Mittel doch einige tausend unter dem Schnitt."

20.000 Gäste im Warmfreibad Kaiserslautern weniger

Im Warmfreibad in Kaiserslautern sind es sogar über 20.000 Besucherinnen und Besucher weniger, als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Das Freibad Waschmühle hat erst seit Ende Juni geöffnet. In Rodenbach im Kreis Kaiserslautern kamen bislang rund 33.000 Gäste ins Waldfreibad. Das sind knapp 10.000 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. "Wir dürfen aber nicht jammern, im Vergleich zu den anderen Bädern im Landkreis ist das eine sehr gute Besucherzahl", teilt Thomas Metzger dazu mit.

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Im Sport- und Freizeitbad Altenglan im Kreis Kusel sind es bislang nur die Hälfte der Gäste aus dem Vorjahr. "Letzte Saison war es allerdings im Mai und Juni warm und die Sommerferien waren schlecht. Dieses Jahr hoffe ich, dass es umgekehrt ist und wir in den Sommerferien die Differenz aufholen können", berichtet Stephan Strasser von der Betriebsleitung.

In Trippstadt lässt der Juli im Schwimmbad hoffen

Im Naturerlebnisbad Landstuhl sind es bislang rund 6.000 Gäste weniger, im Warmfreibad Trippstadt gibt es bei den Besucherzahlen derzeit ein Minus von über 11.600 Besucherinnen und Besuchern, wie Peter Degenhardt (CDU) mitteilt, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landstuhl. Gerade in Trippstadt lässt aber der Juli hoffen. Denn dort seien im Vergleich zum Vorjahr mehr Badegäste ins Warmfreibad gekommen. "Obwohl die Temperaturen selbst nach heißen Tagen wie dem 9. Juli oder dem 20. Juli sehr hoch waren, zeigt sich in diesem Sommer ein sehr wechselhaftes und teilweise verhaltenes Besucheraufkommen in den Bädern", zieht der Bürgermeister als Zwischenbilanz.

Frühe Öffnung wird in Winnweiler am Donnersberg genutzt

Ein ähnliches Fazit zieht auch Tanja Gaß von den Verbandsgemeindewerken in Winnweiler am Donnersberg. Das dortige Freibad ist eines der ersten in der Region, das in die Saison startet. Rund 10.000 Gäste sind es in Winnweiler bislang weniger. "Bedauerlicherweise dürfen Badbetreiber bereits seit Jahren nicht mehr richtig zufrieden mit Besucherzahlen sein, denn der wichtigste und nicht beeinflussbare Faktor dauerhaft sommerliches Wetter wird immer wieder durch Tiefdruckgebiete und Wetterkapriolen unterbrochen", so Gaß.

Trotz eines deutlichen Rückgangs seien bislang aber rund 23.000 Gäste ins Bad gekommen und hätten die Möglichkeit genutzt, schon ab Mitte April im beheizten Schwimmerbecken ihre Bahnen ziehen zu können. Und die nun auch in Winnweiler gestiegenen Besucherzahlen geben Grund zu Hoffnung.

Keine Schließung wegen des Wetters in Rockenhausen

Das sieht auch Elke Dahl von den Verbandsgemeindewerken Nordpfälzer Land für das Naturerlebnisbad in Rockenhausen so: "Wir sind sehr froh darüber, dass das Wetter nun zum Ferienbeginn mitspielt, auch weil unsere Schwimmkurse während der Sommerferien nun mit angenehmen Temperaturen für die kleinen Gäste durchgeführt werden können." Rund 7.400 Gäste sind es in Rockenhausen im Vergleich zum Vorjahr weniger.

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Geschlossen wurde das Schwimmbad in der Nordpfalz wegen des schlechten Wetters zeitweise aber nicht. Bei viel Regen sei das Personal reduziert worden, so Dahl. In anderen Bädern lief das ähnlich. Andreas Traumer, Fachbereichsleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Bruchmühlbach-Miesau, berichtet beispielsweise, dass an Schlechtwettertagen weniger Aushilfskräfte im Waldwarmfreibad Miesau eingesetzt wurden. Mancherorts wurde der wetterbedingt schwache Besuch genutzt, um die Anlagen zu pflegen. In Contwig zum Beispiel hatten Bad-Mitarbeiter zwischenzeitlich auch in der Verbandsgemeindeverwaltung ausgeholfen.

An der Biebermühle nimmt der Besuch in den Ferien zu

In Miesau ist man derzeit aber mit dem Besuch zufrieden. "Wir können feststellen, dass sobald die Temperaturen ansteigen auch die Gästezahlen steigen", so Fachbereichsleiter Traumer. Auch Wolfgang Denzer (SPD), der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rodalben, berichtet, dass im Freibad Biebermühle seit Beginn der Sommerferien der Besuch etwas besser sei. "Allerdings sind jetzt auch viele Familien in Urlaub. Die Besucherzahlen sind jetzt besser, aber wirtschaftlich wird es trotzdem nicht", so Denzer. Gleichwohl habe man mit dem "in die Jahre gekommenen und unbeheizten Freibad nicht den Anspruch auf ein großes Besucheraufkommen".

Die Ferienzeit bekommt auch der Pirmasenser Luft- und Badepark, kurz Plub, zu spüren. "Momentan verzeichnen wir noch keine steigenden Besucherzahlen", teilt Kati Miersch von dort mit. Und das nach einem Saisonstart, dem das Wetter einen "kräftigen Strich durch die Rechnung" gemacht habe. "Mit den Besucherzahlen können wir nach derzeitigem Zwischenstand nicht zufrieden sein, allerdings steht der August noch aus. Vielleicht kommt der Hochsommer ja noch, der uns dann eventuell noch die einen oder anderen Besucheranstürme beschert", hofft Miersch.

Personalprobleme in Zweibrücken und Kaiserslautern

In Zweibrücken ist man mit dem Besuch im Freibad in den Ferien dagegen zufrieden. Das allerdings auch dort nach einem schwierigen Saisonstart, wie die Stadtwerke mitteilen. Weil es zum schlechten Wetter auch noch Personalmangel gab und ein Unwetter an Pfingsten für Hochwasser sorgte, sei das Freibad an 15 Tagen geschlossen geblieben.

Personalprobleme gibt es nach Angaben der Stadt Kaiserslautern auch im Warmfreibad. Krankheitsbedingt müssen dort die Öffnungszeiten reduziert werden - von Mittwoch bis Sonntag ist das Schwimmbad von 12 bis 20 Uhr geöffnet. Das Freibad Waschmühle sei davon nicht betroffen. "Wenn notwendig und umsetzbar, wird natürlich Personal auch unter den Freibädern ausgeliehen und eingesetzt", so ein Sprecher der Stadt.

Verhaltener Start in Hochspeyer und Waldfischbach-Burgalben

In Otterberg im Kreis Kaiserslautern hat das Naturfreibad seit 17. Mai geöffnet. Allerdings seien im ersten Monat nur 198 Badegäste gekommen, berichtet Markus David von der Verbandsgemeindeverwaltung. Im Juni seien es im Vergleich zum Vorjahr fast 5.000 Gäste weniger gewesen. Dennoch habe man das Bad bislang täglich geöffnet. "An insgesamt 14 Öffnungstagen hatten wir lediglich eine einstellige Anzahl an Badegästen", so David.

Auch in Hochspeyer und in Heltersberg war der Saisonstart verhalten. Die Situation habe sich aber seit Ferienbeginn deutlich verbessert. "Aktuell sind wir sehr zufrieden mit dem Besuch und hoffen, dass die sommerlichen Temperaturen in den nächsten Wochen anhalten werden", so Frank Riedinger, Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Waldfischbach-Burgalben, für das Bergbad Heltersberg.

Im Kreis Kusel jetzt immer mehr Betrieb in den Schwimmbädern

Auch aus dem Königsbergbad in Wolfstein und dem Freibad Rüllberg im Kreis Kusel berichtet Fred Wolf, Werkleiter der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein, von "immer mehr Betrieb" in den Ferien. "Außerdem bringen unsere zahlreichen Aqua-Fitness-  sowie Kinderschwimmkurse Leben in unsere Becken", so der Werkleiter.

Hochwasser sorgte auch in Contwig für Probleme

Generell zufrieden ist man im Warmfreibad in Contwig in der Südwestpfalz. "Wir freuen uns, dass jetzt endlich besseres Wetter ist und hoffen, dass die Saison, die wir bis Mitte September angesetzt haben, weiterhin gut verläuft", teilt die Verbandsgemeindeverwaltung Zweibrücken-Land mit.

Dort hatte allerdings auch das Unwetter an Pfingsten für Probleme gesorgt. Der Maschinenraum habe unter Wasser gestanden, gleiches galt für die Liegeflächen. Die Folge: Pumpen mussten repariert werden, eine Zeitlang habe man auch den Rasen nicht mähen können. Dennoch sei man mit einem blauen Auge davon gekommen.

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