Auch wenn es den lange ersehnten Regen gab, von Entspannung sprechen weder Feuerwehren noch Förster. Sie sehen weiterhin eine Gefahr von Wald- und Flächenbränden in der Westpfalz.
"Der Regen war besser als nichts", sagt Eberhard Fuhr, der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Donnersbergkreises. Eine Entspannung bedeute es für die jüngst von zahlreichen Flächenbränden stark belasteten Feuerwehrleute im Donnersbergkreis nicht. "Wir sind nach wie vor in hoher Alarmbereitschaft", sagt Fuhr dem SWR. Er hofft auf weiteren Regen in den kommenden Tagen.
Böden sind in der Westpfalz weiterhin trocken
Die Böden seien noch sehr trocken. "Damit die Gefahr gebannt ist, müsste es noch viel, viel mehr regnen", betont der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur. Von daher habe der aktuelle Waldbrand-Gefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes auch nur bedingt eine Aussagekraft. Denn dieser steht aktuell auf Stufe 1 für die Westpfalz.
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"Positiv für uns ist, dass die Sonneneinstrahlung derzeit nicht mehr so stark und es auch nicht mehr so heiß ist", berichtet Fuhr. Auch seien die Landwirte im Donnersbergkreis achtsam, würden bei der Ernte mit Wasserfässern und oder Maschinen wie Grubber parat stehen, um im Falle eines Flächenbrandes beim Löschen und Lockern des Bodens schnell helfen zu können.
Hitze und Trockenheit setzt den Bäumen in der Westpfalz zu
In jüngster Zeit hätten Feuerwehren im Donnersbergkreis auch zu kleinen Flächenbränden an Böschungen ausrücken müssen. Hier liege die Vermutung nahe, dass diese durch weggeworfene Zigarettenkippen ausgelöst wurden, sagt Fuhr. Das sieht auch Lothar Runge, der Leiter des Forstamtes Donnersberg, so. "In den Böschungen reichen zwei Tage Hitze und die Situation ist die gleiche wie vorher", betont Runge. Deswegen warnen Fuhr und er davor, Kippen bei der Autofahrt aus dem Fenster zu werfen. Zudem erinnert der Forstamtsleiter auch an das generelle Rauchverbot in den Wäldern.
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Die Wälder hätten nach einer langen Phase der Hitze und Trockenheit ohnehin sehr zu kämpfen. Den geschwächten Bäumen setze zudem der Borkenkäfer zu. Betroffen seien davon nicht nur Buchen, Fichten oder Eschen, sondern auch Tannen. "Es sterben vor allen Dingen alte Tannen ab und einzelne Douglasien", sagt Runge.
Es bräuchte kontinuierlich Landregen
Das alles mache es schwer, einen Wald möglichst gut für die Zukunft aufzustellen: "Wir arbeiten hier mit Lebewesen, mit Bäumen, die ein langes Leben haben. Wir können heute nicht abschätzen, welche klimatische Situation wir in 100 Jahren haben", beschreibt es Lothar Runge.
Das gilt nicht nur für das Gebiet am Donnersberg, sondern generell für die Westpfalz. Das Forstamt Westrich am Westrand des Pfälzerwaldes ist für eine Fläche von etwa 18.500 Hektar zuständig. Auch dort wünscht sich Forstamtsleiter Florian Kemkes weiteren Regen: "Um das Defizit in tieferen Bodenschichten aufzuholen, müsste es über Wochen immer wieder einen kontinuierlichen Landregen geben, damit der Boden das Wasser aufnehmen kann", sagt er. Starkregen dringe nicht in den Boden ein, sondern laufe ab.
Feuerwehren und Forstämter arbeiten in der Westpfalz zusammen
Die Trockenheit mache allen Baumarten zu schaffen. Für Schädlinge sei es dann einfach, die geschwächten Bäume zu befallen. Auch im Forstamt Westrich macht man sich Gedanken um den Wald der Zukunft, hat hier bereits weitere Baumarten gepflanzt. "Wir wissen nicht, ob es eine Baumart gibt, die resistent gegen den Klimawandel ist. Die einzige Möglichkeit, die wir haben, ist einen größtmöglichen Mischwald zu erzeugen. Das in der Hoffnung, dass die einen oder anderen Baumarten überleben werden", beschreibt es Kemkes.
Was das Thema Waldbrandgefahr betrifft, so arbeiten die Feuerwehren mancherorts immer intensiver mit den Forstämtern zusammen. Im Donnersbergkreis beispielsweise spricht Lothar Runge von einem sehr guten Zusammenwirken. So gab es hier erst kürzlich einen Austausch. Eine geplante Übung musste aufgrund von Flächenbränden kurzfristig abgesagt werden. Bislang gab es laut dem Donnersberger Forstamtsleiter in diesem Jahr fünf Flächenbrände, die auf Waldgebiete übergegangen sind. Die Feuerwehren konnten hier jeweils Schlimmeres verhindern.
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