Der Bau der Batteriezellfabrik in Kaiserslautern wurde erst einmal auf Eis gelegt.

Mitarbeiter wollen neue Technologien entwickeln

Batteriezellfabrik in Kaiserslautern: IG Metall geht von sicheren Arbeitsplätzen aus

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Sebastian Stollhof
Sebastian Stollhof

Nach dem Bekanntwerden des Baustopps der Batteriezellfabrik in Kaiserslautern sollen die rund 120 Arbeitsplätze erst einmal sicher sein. Diese Rückmeldung hat die IG Metall von Seiten des Unternehmens bekommen.

"Ich war wie vom Donner gerührt", sagt Bernd Löffler, der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Kaiserslautern, zur Entscheidung, dass die Pläne für das Batteriezellwerk auf dem ehemaligen Opel-Gelände erst einmal auf Eis liegen. Der Spatenstich sei zwar seit Monaten immer wieder verschoben worden, die IG Metall hatte aber eigentlich damit gerechnet, dass es nun bald losgehen wird.

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Mittlerweile habe sich seine Gefühlslage aber auch relativiert. Denn: "Es bringt ja nichts, Ladenhüter zu produzieren." Löffler kann die Entscheidung der Automotive Cells Company, kurz ACC, nachvollziehen. Wenn sich der Markt ändere, müsse sich auch ACC daran anpassen. Und das bedeute, so zu produzieren, dass man sich gegen die Konkurrenz aus China behaupten kann.

Seit März gibt es auch einen Betriebsrat bei ACC in Kaiserslautern

Vereinfacht gesagt: Die Batterien müssten günstiger werden, damit am Ende auch die Elektroautos weniger kosten und stärker nachgefragt werden. Nach Informationen des Bevollmächtigten haben heute die 116 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von ACC in Kaiserslautern von Seiten der Unternehmensführung aus Frankreich die Hintergründe der Entscheidung erfahren.

Seit März gebe es bei ACC in Kaiserslautern einen Betriebsrat. "Das ist auch gut so", sagt der IG-Metall-Bevollmächtigte Bernd Löffler. Von diesem habe er auch einen Einblick in die Stimmungslage der Belegschaft erhalten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien zunächst enttäuscht über die Entscheidung gewesen. "In den vergangenen Monaten wurden viele Entwicklungsschritte gemacht", so der Bevollmächtigte. Deswegen habe man auch gehofft, dass das Großprojekt nun umgesetzt werde.

Keine Kündigungen in Kaiserslautern vorgesehen

Nun gab es den Austausch mit der Unternehmensführung und die Ansage, dass man das Projekt in Kaiserslautern weiterhin umsetzen wolle. Das dann unter anderen Bedingungen und mit anderen Batteriezelltechnologien. Die Beschäftigten wollten die "Ärmel dafür hochkrempeln". Löffler spricht von einer "hochmotivierten Belegschaft".

Und diese müsse derzeit auch nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten. "Uns ist von Verantwortlichen von ACC versichert worden, dass nicht darüber nachgedacht wird, personelle Maßnahmen in Form von Kündigungen durchzuführen", bezeichnet es der Bevollmächtigte.

Löffler betont, den Betriebsrat weiterhin unterstützen zu wollen. "Wir werden die Verantwortlichen vor Ort von ACC dabei unterstützen, dieses Projekt weiter voranzutreiben." Das habe einen hohen Stellenwert für die Region mit bislang geplanten 2.000 Beschäftigten.

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"Das ist eine neue Branche, die hier entstehen soll. Wir sind natürlich daran interessiert, dass an diesem Standort auch hier gebaut wird", sagt Löffler. Wie groß die Bedeutung sei, zeige ja auch die millionenschwere Förderzusage von Seiten der Politik.

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