Sie waren beileibe nicht überall Liebeshochzeiten im Land: Fusionen der Verbandsgemeinden. In Kusel und Altenglan verlief der Zusammenschluss reibungsfreier als andernorts. Doch wie sieht nach fünf Jahren aus? Eine Bilanz.
Sorgen, ja so manche Ängste gab es auch, als sich die Verbandsgemeinden Kusel und Altenglan auf den Weg einer Fusion machten. Nicht zuletzt bei einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltungen. "Es waren fünf ereignisreiche, arbeitsreiche Jahre", sagt Bürgermeister Stefan Spitzer (CDU). Eine Fusion sei eben nicht mit dem Tag der Zusammenführung beendet. "Das ist ein längerer Prozess", betont der Bürgermeister im Gespräch mit dem SWR.
Neue Feuerwehrhäuser sind auf dem Weg
Einige Aufgaben seien vorgegeben gewesen - als Beispiele nennt Spitzer hier eine Flächennutzungsplanung, die Zusammenführung der beiden Verwaltungen und auch der Feuerwehren. Der Weg sei herausfordernd. "Ich denke aber, das ist bisher sehr gut gelungen", sagt Spitzer. Hier hebt er das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor, lobt auch den Verbandsgemeinderat und die Ausschüsse.
Grundsätzlich hat Stefan Spitzer beim Thema Fusion ein Credo: "Eine neue Verbandsgemeinde muss mehr sein, als die Summe der beiden alten." Denn eine Fusion gebe auch die Möglichkeit, so manches neu zu denken. Bei der Feuerwehr habe man sich auf den Weg gemacht, den Neubau von Gerätehäusern anzugehen - Kusel, Konken oder Bosenbach führt der Bürgermeister als Beispiele auf.
Unternehmerzentrum in Kusel ein Höhepunkt
Ein Höhepunkt der fünf Jahre Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan ist für ihn auch das Unternehmerzentrum Remigiusland in der Kuseler Industriestraße. Im Frühjahr wurden dort auf 300 Quadratmetern Büro- und Konferenzräume eingeweiht, die gemietet werden können. Mit den Buchungszahlen zeigt sich Spitzer zufrieden. "Selbst Leute, die hier Urlaub machen, mieten da schon einmal für einen Tag ein Büro", erzählt der Bürgermeister - und fügt an: "Das ist ein Leuchtturm, den es meines Wissens rundherum so nicht gibt."
Apropos Leuchtturm: den sieht Spitzer auch beim Thema Nahwärme. "Dort, wo Nahwärmenetze möglich sind und Interesse vorhanden ist, wollen wir versuchen, Projekte umzusetzen." In Konken sei bereits vor geraumer Zeit eines der ersten Netze entstanden.
Bürgerbus auch in VG Kusel-Altenglan unterwegs
In Sachen Tourismus wünscht sich der Bürgermeister eine Weiterentwicklung der "Wanderregion Remigiusland". Ein Projekt, das er zudem als Erfolg bezeichnet, sind die Bürgerbusse: Seit 2018 sind diese unterwegs, rund 40 Ehrenamtliche seien dafür im Einsatz. Nicht zuletzt gebe es eine Zusammenlegung der Werke. "Ein neues Gebührensystem wurde in den Gremien intensiv diskutiert und schließlich verabschiedet. Ein solcher Schritt schafft Sicherheit für die Zukunft", so Spitzer.
Dieser sieht der Bürgermeister positiv gestimmt entgegen. Seine Bilanz für die Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan: "Es waren fünf erfolgreiche Jahre." Das könne dann auch am Sonntag bei einem Jubiläumsfest in Haschbach gefeiert werden.
200 weitere Asylbewerber sollen in AfA kommen Erweiterung der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge: Die Menschen in Kusel sorgen sich
Die Ankündigung des Landes, in der Erstaufnahmeeinrichtung auf dem Windhof weitere Flüchtlinge aufzunehmen, kommt in Kusel nicht gut an. Am Montag wurde dagegen demonstriert.