Die Energiekrise hatte sie in die Insolvenz getrieben. Jetzt sind weitere Filialen der Bäckerei Müller mit Sitz in Konken (Landkreis Kusel) verkauft worden - und viele Mitarbeiter haben einen neuen Arbeitsplatz.
Für viele der betroffenen Bäckerei-Angestellten geht es inzwischen weiter. Wie der Insolvenzverwalter der Großbäckerei Müller jetzt mitteilt, konnten weitere vier Filialen verkauft und bereits wiedereröffnet werden. Konkret handle es sich um die Müller-Bäckereien in Konken, Brücken, Wolfstein und Kaiserslautern (Pariser Straße/ Pfaffenplatz). Andere Bäckereien aus der Region hätten diese übernommen und den Müller-Mitarbeitern neue Verträge angeboten.
Kündigung erhalten - aber neuen Arbeitsplatz gefunden
Alles in allem konnten damit zwölf der 21 Filialen der insolventen Großbäckerei gerettet werden. Die übrigen hat der Insolvenzverwalter nach eigenen Angaben dagegen geschlossen und den Beschäftigten gekündigt. Auch für sie gebe es aber eine Lösung, sagt die zuständige Anwaltskanzlei für Insolvenzrecht. Denn: Es hätten sich Mitbewerber gemeldet, die dringend Personal benötigten.
An sie konnten einige der gekündigten Mitarbeiter vermittelt werden. Außerdem haben laut Insolvenzverwalter weitere Müller-Beschäftigte auf eigene Faust eine neue Stelle gefunden. Eine "hohe Anzahl" der zunächst mehr als 100 Betroffenen habe nahtlos anderswo weiterarbeiten können.
Mitbewerber aus dem Saarland übernimmt gleich mehrere Bäckereien in der Pfalz
Mitte Februar war bereits bekannt geworden, dass ein saarländischer Bäckereibetrieb gleich mehrere Müller-Filialen mit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernommen hat. Bei ihnen handelt es sich um die ehemalige Müller-Bäckereien in Kaiserslautern (Eisenbahnstraße), Schönenberg, Ramstein, Katzweiler, Bann, Herschweiler, Baumholder und Freisen, die seither unter dem Namen "Gillen" firmieren.
Produktionshalle in Konken wird verkauft
Dagegen ist die Produktionshalle am Hauptsitz der Bäckerei Müller in Konken endgültig geschlossen worden. Sie wird nach Angaben des Insolvenzverwalters jetzt leer geräumt und für den Verkauf vorbereitet. Außerdem soll nicht mehr benötigtes Inventar aus den ehemaligen Müller-Filialen im Internet versteigert werden.
Bäckerei Müller wegen Energiekrise und Mindestlohn in Schwierigkeiten
Der Geschäftsmann Volker Müller hatte seine erste Backstube vor 27 Jahren eröffnet. Zuletzt belieferte die Bäckerei neben den eigenen 21 Filialen auch Großkunden mit Backwaren. In finanzielle Schwierigkeiten war der Betrieb nach Angaben des Insolvenzverwalters insbesondere wegen der Energiekrise und der hohen Rohstoffpreise geraten. Zusätzliche habe der höhere Mindestlohn die Lohnkosten in die Höhe getrieben.