Die Sparkassen nehmen Millionensummen in die Hand, um für mehr Schutz der Automaten zu sorgen. Das zeigt offenbar Wirkung: Es werden weniger Taten registriert.
Ein Sachschaden von rund zwei Millionen Euro ist im laufenden Jahr durch die Sprengung von Geldautomaten in Rheinland-Pfalz entstanden. 20 dieser Taten seien im laufenden Jahr registriert worden, rund 51 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte Innenminister Michael Ebling am Donnerstag in Mainz mit. "Unser Wirken zeigt Erfolg", sagte der SPD-Politiker und kündigte an, die vor rund eineinhalb Jahren vereinbarte Zusammenarbeit zwischen Banken, Polizei und Innenministerium werde weitergehen.
Acht Tatverdächtige, noch keine Verurteilungen
Acht Tatverdächtige seien im laufenden Jahr ermittelt worden. Eine Verurteilung wegen der Sprengung von Geldautomaten gab es nach Angaben des Innenministers 2024 bislang noch nicht.
Deutlich weniger Sachschaden als 2023
Obwohl die Täter inzwischen nur noch den besonders gefährlichen Festsprengstoff nutzten, hätten sie lediglich bei der Hälfte der Sprengungen (54 Prozent) Beute gemacht, berichtete der Vizepräsident des Landeskriminalamts, Frank Gautsche. Im vergangenen Jahr hätten sie noch in 64 Prozent der Fälle Geld erbeutet, 2022 in 56 Prozent.
Den Gesamtschaden in den ersten zehn Monaten 2024 bezifferte Gautsche auf knapp über zwei Millionen Euro, nach acht Millionen Euro im Vergleichszeitraum 2023 und mehr als sieben Millionen Euro im selben Zeitraum 2022.
Hohe Investitionen in Sicherheit der Bankautomaten
Laut Innenministerium hat es in den vergangenen eineinhalb Jahren 945 Polizeieinsätze in diesem Kriminalitätsfeld gegeben, oft in der Nachtzeit, wenn die Täter bevorzugt zuschlugen. Die Sparkassen, Genossenschaftsbanken und die Sparda-Banken hätten gemeinsam mehr als 20 Millionen Euro in die Sicherheit der rund 1.850 Geldautomaten investiert, sagte der Präsident des Sparkassenverbandes, Thomas Hirsch. Dabei ging es den Angaben zufolge unter anderem um den Umbau oder das Verlegen von Standorten, den Einbau von Sicherheitstechnik sowie den Einsatz von Einfärbesystemen.
Grundlage war eine Risikoanalyse der Polizei für die einzelnen Standorte. In den vergangenen vier Jahren seien 81 Tatverdächtige ermittelt worden, besonders häufig Männer aus den Niederlanden mit einem Altersdurchschnitt von 27 Jahren. 61 davon seien festgenommen worden, sagte der Inspektor der Polizei, Friedel Durben.