Wasser ist Leben, auch in Rheinland-Pfalz. Es macht den Rhein zum großen Strom, lässt Reben wachsen und hält die Industrie am Laufen. Einige Daten und Fakten für Rheinland-Pfalz.
Leben ohne Wasser - schlichtweg nicht möglich. Daher ruft zum Weltwassertag ein Bündnis von Umwelt- und Entwicklungsorganisationen zu einem stärkeren Fokus auf den Zugang zu Wasser in der Außen- und Entwicklungspolitik auf. Das Menschenrecht auf Wasser als wichtige Grundlage für Frieden müsse besser geschützt werden, heißt es in einem Appell an die Bundesregierung.
Auch in unseren Breiten wird die kostbare Ressource Wasser immer knapper. 10 Fakten über das Wasser in Rheinland-Pfalz.
- So viel Wasser verbraucht jeder jeden Tag
- Der "Corona-Effekt" beim Wasserverbrauch
- Was kostet ein Liter Wasser in RLP?
- Nicht alle haben fließend Wasser
- Gut jedes achte Mineralwasser kommt aus RLP
- So viel Wasser braucht man für einen Liter Wein
- Badeseen in RLP
- Wie viel Regen fällt im Land
- Hitze und Dürre
- Lebensader Rhein
So viel Wasser verbraucht jeder jeden Tag
Duschen, Wäsche waschen, Klospülung: Im Durchschnitt verbraucht jeder Rheinland-Pfälzer und jede Rheinland-Pfälzerin nach Angaben des Statistischen Landesamtes 119 Liter Wasser am Tag. Immerhin weniger, als eine durchschnittliche Badewannen-Füllung. Auch gut zu wissen, der Wasserverbrauch ist in den letzten Jahrzehnten immer weiter gesunken. In den 1980er Jahren waren es noch 140 Liter.
Der "Corona-Effekt" beim Wasserverbrauch
Mit Corona nahm der Wasserverbrauch 2020 in den Privathaushalten erstmals wieder zu in Rheinland-Pfalz. Die Pandemie veränderte den Lebensrhythmus der Menschen. Häufigeres Händewaschen und Homeoffice führten dazu, dass durchschnittlich fünf Prozent mehr Wasser verbraucht wurden.
Was kostet Wasser in RLP?
Ein Liter Leitungswasser kostet in Deutschland im Schnitt 0,20 Cent. Je nach Region kostet ein Kubikmeter Wasser, also 1.000 Liter, bis zu zwei Euro. In Rheinland-Pfalz zahlen Verbraucher 1,82 Euro. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Wasserverbrauch beläuft sich die jährliche Wasserrechnung damit auf etwa 240 Euro.
Nicht alle haben hier fließend Wasser
Im 21. Jahrhundert mag das seltsam klingen: Offiziell ist nicht jeder Haushalt in Rheinland-Pfalz an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Laut Zahlen des Statistischen Landesamtes galt das 2019 nur für 99,9 Prozent der Einwohner. 0,1 Prozent aller Haushalte oder 5.025 Einwohnerinnen und Einwohner sind noch immer ohne fließendes Wasser. Meist sind das Aussiedlerhöfe.
Gut jedes achte Mineralwasser kommt aus RLP
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit führt eine Liste der "amtlich anerkannten Mineralwässer". Stand Juli 2023 stammten 116 der 812 dort aufgelisteten Mineralwassersorten aus Rheinland-Pfalz. Von hier kommt auch die laut Verbraucherumfragen bekannteste deutsche Mineralwassermarke Gerolsteiner.
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"Wasser in Wein" - So viel Wasser braucht man für einen Liter Wein
Wasser in Wein verwandeln, das geht nicht nur in der Bibel, sondern auch in Rheinland-Pfalz. Tatsächlich wächst hier jede Menge Wein. 6.550 Weinbaubetriebe erzeugen hier auf insgesamt 64.845 Hektar jährlich rund sechs Millionen Hektoliter Wein. Zur Erinnerung: Ein Hektoliter entspricht 100 Liter. Zur Produktion einer Flasche Wein sind rund 950 Liter Wasser nötig. Macht am Ende einen Wasserverbrauch in Rheinland-Pfalz von insgesamt ... na ja, jede Menge Wasser.
"Splish, Splash" - Badeseen in RLP
Die Rheinland-Pfälzer können im Sommer unbeschwert in ihren Badeseen schwimmen. Die EU hat im Jahr 2022 fast alle Gewässer im Land mit der Höchstnote "ausgezeichnet" bewertet. Größter See in Rheinland-Pfalz ist der Laacher See in der Nähe von Neuwied. Er ist 332 Hektar groß, an der tiefsten Stelle 52 Meter tief und nach einem Vulkanausbruch entstanden, vor vielen tausend Jahren. Offiziell gibt es 67 Badegewässer im Land, zumindest so viele listet das Umweltministerium hier auf.
Umweltministerium veröffentlicht "Badegewässeratlas" Die meisten Badeseen in RLP haben eine gute bis ausgezeichnete Wasserqualität
Das können Sie nachschlagen: Das Land hat bei allen Badeseen die Wasserqualität untersucht. Bei 66 ist sie ausgezeichnet oder gut. Bei Einem allerdings nur ausreichend.
Wie viel Regen fällt im Land?
Alles Gute kommt von oben - beim Wasser ist das leider nicht immer so. Seit 2003 beobachtet das Landesamt für Umwelt (LfU) einen signifikanten Rückgang der Niederschläge. In den Jahren von 1971 bis 2000 fielen in den Wintermonaten, die für das Grundwasser entscheidend sind, im Schnitt rund 380 Millimeter Niederschläge. Seit 2003 sind es nur noch 345 Millimeter pro Winterhalbjahr. Dadurch sei die Grundwasserneubildung um etwa ein Viertel zurückgegangen, so das LfU.
In seiner aktuellen "Deutschlandwetter"-Bilanz berichtet der DWD von einer Niederschlagsmenge von 910 Millimetern (entspricht 910 Litern pro Quadratmeter) in Rheinland-Pfalz im gesamten Jahr 2023. Damit lag die Niederschlagsmenge zum ersten Mal seit 2017 wieder über dem gültigen Referenzwert von 807 Millimetern. Zum Teil fielen die Niederschläge in den vergangenen fünf Jahren deutlich niedriger aus, wie beispielsweise 2021 (778 Millimeter), 2020 (650 Millimeter) oder 2018 (670 Millimeter).
Heiße Sommer mit Dürre
Die Sommer werden heißer, die Zahl der Hitzetage - also mit Temperaturen über 30 Grad - wächst stetig. Auch der vergangene Sommer in Rheinland-Pfalz war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes erneut zu warm - zum 27. Mal in Folge. Das Bundesgesundheitsministerium möchte, dass alle Kommunen bis 2025 so genannte Hitzeaktionspläne erstellen, also Konzepte für einen besseren Schutz gegen gefährliche Hitze. In Rheinland-Pfalz gibt es schon einige Städte, die Maßnahmen ergriffen haben.
Weniger Regen und höhere Temperaturen sorgen zudem für knappe Wasservorräte. Kommunen in Rheinland-Pfalz können bei Bedarf den Wasserbedarf regulieren.
Lebensader Rhein - auch für die Industrie
Ohne den Rhein wäre die industrielle Produktion in Rheinland-Pfalz nur schwer vorstellbar. Nicht umsonst liegt der größte Chemiekonzern im Land, die BASF in Ludwigshafen, direkt am Rhein. Er dient nicht nur als Schifffahrtstraße für Rohstoffe und Produkte, sondern auch als Kühl- und Brauchwasserlieferant. Und davon brauchte die BASF jede Menge: Laut der zuständigen Wasserbehörde, der SGD Süd mit Sitz in Neustadt, darf die BASF jedes Jahr 26 Millionen Kubikmeter - das sind 26 Milliarden Liter - Grundwasser aus der Tiefe nach oben pumpen.
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