... dann hätte das massive Folgen für Feuerwehr, Katastrophenschutz und Hilfe für Arme, Familien und Senioren. Wir zeigen, was alles nicht mehr funktionieren würde.
Ohne die vielen Freiwilligen Feuerwehren würde die Brandbekämpfung in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz zusammenbrechen, so der Sprecher des Landesfeuerwehrverbandes, Benedikt Wolter. "Ohne das Engagement vieler tausender Freiwilliger würden Einsätze unmöglich werden und eine wichtige Institution des lokalen Zusammenlebens nicht mehr existieren."
Denn Feuerwehr sei weit mehr als Feuer löschen, so Wolter. "Feuerwehren sind Helfer in der Not, sie sind Nachbarn in der Dorfgemeinschaft, sie sind Zusammenschlüsse aus engagierten Menschen."
Warum Feuerwehr ohne Freiwillige nicht funktionieren würde, ist auch an Zahlen ablesbar: Laut Innenministerium gibt es circa 55.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte im Feuerwehrdienst in Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen etwa 1.000 hauptamtliche Feuerwehrbeamte und rund 5.000 Angehörige von Werkfeuerwehren.
THW: Könnten gesetzlichen Auftrag nicht erfüllen
Auch das Technische Hilfswerk (THW) würde ohne seine etwa 5.500 ehrenamtlichen Mitarbeiter nicht funktionieren. "Bei Katastrophen wäre die Sicherheit der Bevölkerung nicht umfassend abgedeckt", beschreibt THW-Sprecher Michael Walsdorf das Szenario einer Organisation ohne Ehrenamtliche.
Deutlich sichtbar wurde das THW bei der Flutkatastrophe 2021 an der Ahr. Bis zu 4.000 THW-Helferinnen und -Helfer waren vor Ort, pumpten Keller aus, bauten Behelfsbrücken und versorgten die Menschen mit Trinkwasser und Notstrom. Dabei kamen insgesamt mehr als 2,6 Millionen Einsatzstunden zusammen. Danach verzeichnete das THW steigende Mitgliedszahlen. "Seit Corona sind die Neueintritte verhaltener, aber nicht beunruhigend", so der THW-Sprecher.
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Fast 100 Prozent Ehrenamt: Die "Tafeln" in Rheinland-Pfalz
Gäbe es kein Ehrenamt, müssten etwa 70.000 Menschen in Rheinland-Pfalz auf regelmäßige Unterstützung mit Lebensmitteln und weiteren Angeboten verzichten. Denn diese hilfsbedürftigen Menschen werden von der ehrenamtlichen Organisation "Tafel" unterstützt. Mehr als 4.500 Helferinnen und Helfer sind dort im Einsatz. Die große Mehrheit, nämlich 96 Prozent, sind ehrenamtlich tätig und leisten monatlich etwa 100.000 Arbeitsstunden.
"Ohne dieses ehrenamtliche Engagement ist Tafelarbeit gar nicht praktizierbar", sagt die Vorsitzende der "Tafeln Rheinland-Pfalz/Saarland", Sabine Altmeyer-Baumann, auf SWR-Anfrage. Auch die Corona-Pandemie konnte das Engagement nicht brechen. "Wir sind ausgesprochen froh, dass trotz hoher Herausforderungen in den vergangenen Jahren, die Tafeln mit weniger Ehrenamtsverlusten zu tun haben als befürchtet", so die Vorsitzende.
DRK: "Ehrenamtliche sind das Herzstück unserer Organisation"
Neben den freiwilligen Feuerwehren ist das Deutsche Rote Kreuz (DRK) eine der größten Organisationen im Land, was die Mitgliedszahlen von Ehrenamtlichen betrifft. Allein in den Bereitschaften, die im Katastrophenfall alarmiert werden, gibt es etwa 12.000 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer. Hinzu kommen noch einmal etwa 1.000 Ehrenamtliche der Wasserwacht, circa 100 Personen in der Bergwacht und geschätzt 5.000 Ehrenamtliche beim Jugendrotkreuz.
"Ohne diese Menschen könnten wir in Notsituationen nicht in der gewohnten Geschwindigkeit und Effizienz reagieren, was in letzter Konsequenz Menschenleben gefährden würde", sagt DRK-Sprecher Fabian Eser und fügt hinzu: "Ehrenamtliche sind das Herzstück unserer Organisation."
Neben dem Rettungsdienst ist das DRK auch in sozialen Bereichen wie "Essen auf Rädern", Trauer- und Hospizbegleitung und zahlreichen Angeboten in der Jugend-, Familien- und Seniorenhilfe tätig. In diesen Diensten arbeiten noch einmal etwa 1.200 Menschen ehrenamtlich. "Ohne das Engagement dieser Menschen würde das DRK in Rheinland-Pfalz in seiner jetzigen Form nicht existieren können", unterstreicht DRK-Sprecher Eser die Bedeutung der Ehrenamtlichen.
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