Die Ahmadiyya-Gemeinde hat die Messerattacke von Solingen als "erschreckend" verurteilt. Deren Treffen mit 55.000 Besuchern in Mendig fand derweil einen friedlichen Abschluss.
"Das war fürchterlich und vor allem hat es uns betrübt, weil es im Namen des Islam geschehen sein soll, durch den sogenannten Islamischen Staat (IS). Deshalb ist es für uns doppelt traurig", sagte Imam Scharjil Khalid dem SWR. Die Gemeinde bete für die Opfer.
"Wir hoffen, dass die Menschen auch durch unsere friedliche Veranstaltung differenzieren können, zwischen extremistischen und in der Mehrzahl friedlichen Muslimen. Wir kommen hier zusammen, um für Nächstenliebe einzustehen."
55.000 Gäste auf Bundeswehrflugplatz Mendig
Das jährliche Treffen der Ahmaddiya-Gemeinde ist am Sonntagnachmittag zu Ende gegangen. Es fand in diesem Jahr auf dem ehemaligen Bundeswehrflugplatz Mendig (Landkreis Mayen-Koblenz) statt.
Rund 55.000 Besucherinnen und Besucher kamen. Es ist die größte muslimische Versammlung in Europa. Letztes Jahr fand dieses Treffen auf dem Stuttgarter Messegelände statt.
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Auf dem Flugplatz Mendig in der Eifel findet ab Freitag das jährliche Treffen der Ahmadiyya-Gemeinde Deutschland statt. Hier Infos über die Gemeinde und das Treffen.
Polizei und Veranstalter mit Treffen in Mendig zufrieden
Nach Angaben der Polizei verlief das Treffen friedlich und ohne Vorkommnisse. Auch bei der Abfahrt sei es diesmal nicht zu Staus gekommen. Bei der Anfahrt am Freitag hatte es noch ein Verkehrschaos gegeben.
Die Veranstalter zeigten sich mit der Veranstaltung zufrieden und zogen eine positive Bilanz. Auch der Großteil der Einwohner von Mendig habe keine Probleme mit dem Treffen der Muslime gehabt, sagte Stadtbürgermeister Achim Grün (CDU) dem SWR. Im Netz habe es hingegen Anfeindungen und Drohungen gegeben, die er der Polizei weitergeleitet habe.
Innenminister Ebling verurteilt Messerangriff in Solingen
Am Wochenende hatte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) die tödliche Messerattacke auf dem Stadtfest in Solingen scharf verurteilt. "Dieser Anschlag ist abscheulich und er verunsichert", so Ebling.
Gewalttat mit drei Toten in NRW Innenminister Ebling nennt Messerangriff in Solingen "abscheulich"
Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) verurteilt die tödliche Messerattacke auf dem Stadtfest in Solingen scharf. "Dieser Anschlag ist abscheulich und er verunsichert", so Ebling.
Tatverdächtiger Angreifer aus Solingen in U-Haft
Im nordrhein-westfälischen Solingen hatte es am Freitagabend einen Messerangriff auf dem Stadtfest gegeben. Dabei wurden drei Menschen getötet. Acht weitere Menschen wurden verletzt, fünf davon schwer. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen stufte die Tat wegen des zielgerichteten Vorgehens des Täters als Anschlag ein.
Derzeit überprüft die Bundesanwaltschaft, ob der Tatverdächtige, der am Samstagabend festgenommen wurde, Mitglied der Terrormiliz IS ist. Diese hatte auf ihrem Telegramm-Kanal die Tat für sich reklamiert. Einen Beleg dafür, dass der IS hinter der Tat steckt, wurde aber bislang nicht geliefert. Gegen den Tatverdächtigen ist inzwischen Haftbefehl erlassen worden, er sitzt in Untersuchungshaft.