Der Bahnverkehr ist am Freitag auch in Baden-Württemberg durch die EVG bestreikt worden. Die Gewerkschaft zeigte sich zufrieden mit der Anzahl an Streikenden.
Über 23.000 Beschäftigte an 1.700 Standorten haben am Freitag bundesweit bei der Bahn gestreikt. In Baden-Württemberg fuhren dadurch nur vereinzelt Züge, die Bahnhöfe waren laut eines Sprechers der Deutschen Bahn (DB) quasi leer.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wertet den Streik auch als Zeichen dafür, dass die Stimmung unter den Beschäftigten schlecht ist. Sie hat bereits neue Warnstreiks in Aussicht gestellt, sofern die Unternehmen kein aus Gewerkschaftssicht verhandlungsfähiges Angebot vorlegen.
Ein Zugbegleiter in Stuttgart begründet seinen Streik so:
Beschäftigte der Deutschen Bahn und weiterer Unternehmen waren am Freitag von 3 bis 11 Uhr bundesweit dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Gewerkschaft rechnete im Fern- und Regionalverkehr im Land mit Folgen wie beim Warnstreik Ende März.
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Einschränkungen nur noch im Fernverkehr
Nach Ende des Arbeitskampfes lief zunächst der Regionalverkehr wieder an, zwei Stunden später der DB-Fernverkehr. Die Auswirkungen waren aber noch bis in den Abend hinein spürbar.
Regionalverkehr der Bahn vormittags weitgehend ausgefallen
Der Regionalverkehr war vormittags ebenfalls weitestgehend ausgefallen. Zu erheblichen Beeinträchtigungen kam es demnach in Stuttgart und Karlsruhe. Dort fuhren die meisten S-Bahnen nicht.
Größeres Chaos blieb aber aus - im Zugverkehr hatten sich die meisten Fahrgäste auf den Streik eingestellt. Bahnhöfe blieben am Vormittag weitgehend leer. Ob es auf den Straßen voller war als an einem normalen Freitag, konnte ein Sprecher des Verkehrswarndienstes aber nicht einschätzen.
Der Ausstand hatte auch Folgen für Bahnunternehmen wie die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) oder Go-Ahead. Sie wurden zwar nicht direkt bestreikt - dafür aber viele Stellwerke, auf die diese Unternehmen angewiesen sind.
Einstweilige Anordnung gegen Warnstreik gescheitert
Donnerstagabend hatte das Arbeitsgericht in Frankfurt am Main den erneuten Warnstreik der EVG nach Angaben der Gewerkschaft für zulässig erklärt. Zwei Unternehmen der Transdev-Gruppe hatten demnach beantragt, den Arbeitskampf per einstweiliger Verfügung zu untersagen, waren damit aber gescheitert. Der für Streikfragen und Organisation zuständige EVG-Vorstand, Frank Hauenstein, begrüßte die Gerichtsentscheidung. Das Gericht habe damit zum Ausdruck gebracht, dass der Warnstreik rechtmäßig sei.
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Warnstreiks auch an Flughäfen
Bis in die Nacht streikten noch die Beschäftigten der Fluggastkontrolle und der Personal- und Warenkontrolle an den Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden. Dazu hat die Gewerkschaft ver.di aufgerufen. In Stuttgart heben daher nahezu keine Flugzeuge ab. Ankünfte sind dem Airport zufolge aber möglich. Der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden rechnete zunächst nur mit deutlich längeren Wartezeiten. Hier gab es bislang nur vereinzelt Verspätungen.
Fluggäste müssen am Samstag am Flughafen Karlsruhe/ Baden-Baden noch mit Störungen und längeren Wartezeiten rechnen. Es könne auch zu kurzfristigen Flugstreichungen kommen, heißt es vom Unternehmen. Am Stuttgarter Airport wird an diesem Tag Normalbetrieb erwartet. Fluggäste sollten aber vor der Fahrt zum Flughafen den Status ihres Fluges checken.
Flugausfälle und längere Wartezeiten Warnstreiks an Flughäfen Stuttgart und Karlsruhe/Baden-Baden
Die Beschäftigten am Flughafen Stuttgart und am Baden-Airpark wurden dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Bis zum späten Vormittag lief parallel dazu ein Bahnstreik.
Keine Abstimmung zwischen den Gewerkschaften
Sowohl die EVG als auch ver.di verhandeln gerade für rund 230.000 Beschäftigte mit den jeweiligen Arbeitgebern über neue Tarifverträge. 180.000 Beschäftigte davon arbeiten bei der Deutschen Bahn. Eine Abstimmung zwischen den Gewerkschaften soll es aber anders als beim bundesweiten Streiktag Ende März nicht gegeben haben. Rund 350.000 Beschäftigte des Verkehrssektors hatten auf Aufruf der EVG und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ihre Arbeit niedergelegt. Die nächsten Verhandlungen zwischen EVG und DB sind für kommenden Dienstag in Fulda angesetzt.
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