In Baden-Württemberg ereigneten sich letztes Jahr 426 Unfälle auf dem Schulweg. Die Aktion "Sicherer Schulweg" fordert zu mehr Rücksicht im Straßenverkehr auf.
Mehr als 110.000 Kinder werden in den kommenden Tagen in Baden-Württemberg eingeschult. Vor allem die Erstklässlerinnen und Erstklässler könnten viele Gefahren im Straßenverkehr noch nicht richtig einschätzen, weshalb Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in den nächsten Wochen noch mehr Rücksicht als ohnehin schon nehmen müssten, sagt Innenminister Thomas Strobl (CDU).
"Wir alle tragen Verantwortung für die Sicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Gerade zu Beginn des neuen Schuljahres sind wir alle gefordert, besonders achtsam im Straßenverkehr zu sein", so Strobl zum Start der Aktion „Sicherer Schulweg“. Schließlich sollen Schülerinnen und Schüler sicher ans Ziel kommen.
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Wie das Innenministerium mitteilt, starte das Land Baden-Württemberg regelmäßig zu Schulbeginn ein umfangreiches Maßnahmenpaket aus Verkehrsüberwachung und Verkehrsunfallprävention. In den kommenden Tagen machen unter anderem Straßenbanner, Plakate und Veranstaltungen auf den Schulbeginn aufmerksam und fordern alle Verkehrsteilnehmenden zu einem rücksichtsvollen Verhalten gegenüber Kindern auf. Die Polizei und die Kommunen würden insbesondere die Einhaltung der Geschwindigkeit vor Schulen, das verkehrsgerechte Parken entlang von Geh- und Radwegen, den technischen Zustand von Fahrrädern sowie die Sicherung der Kinder im Auto überwachen.
Tipps für einen sicheren Schulweg
Damit die Schülerinnen und Schüler fit für den Schulweg werden, empfiehlt der Innenminister den Eltern, gemeinsam mit den Kindern einen kindgerechten Weg zur Schule abzugehen und zu üben. Dabei solle auch bedacht werden, dass Kinder ein eingeschränktes Sichtfeld haben. Häufig helfe es, bei der Planung des Schulwegs in die Hocke zu gehen, um die Gefahren aus der Perspektive des Kindes zu sehen. Wichtig seien außerdem reflektierende Elemente an Schultaschen und Kleidung, die auch in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar sind. Wenn möglich solle darauf verzichtet werden, Kinder mit dem Auto in die Schule zu bringen. "Der zusätzliche Verkehr rund um die Schulen sorgt oft für Behinderungen vor Ort und stellt eine vermeidbare Gefahr für die Schülerinnen und Schüler dar“, so Strobl.
Ähnlich sieht es Carl-Eugen Metz, Vorstand Verkehr und Umwelt beim ADAC Württemberg: "Im Idealfall gehen die Kinder zu Fuß zur Schule", sagt er. Das fördere die Selbstständigkeit sowie die Verkehrskompetenz. Mit dem Rad sollten Kinder aus seiner Sicht grundsätzlich erst nach der entsprechenden Fahrradprüfung zur Schule fahren, die in der dritten oder vierten Klasse stattfindet.
2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | Abweichung 2023 zu 2022 | |
Schulwegunfälle gesamt | 442 | 289 | 225 | 357 | 426 | 19,3 % |
Leichtverletzte (6 - 17 Jahre) | 401 | 246 | 210 | 324 | 391 | 20,7% |
Schwerverletzte (6 - 17 Jahre) | 65 | 46 | 27 | 45 | 48 | 6,7% |
Getötete (6 - 17 Jahre) | 5 | 0 | 0 | 0 | 1 | - |
Nach Angaben des Innenministeriums ereigneten sich im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 426 (2022: 357) Verkehrsunfälle, bei denen Schülerinnen und Schüler im Alter von 6 bis 17 Jahren auf dem Weg von und zur Schule verunglückten. Hierbei wurden 48 (2022: 45) Kinder und Jugendliche schwer und 391 (2022: 324) leicht verletzt. Eine Schülerin verunglückte auf dem Weg zur Berufsschule tödlich.
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