Nahe der Adenauerbrücke in Ulm haben Klimaaktivisten am Freitag bei einer Kletteraktion ein Banner aufgehängt. Die Stadt hatte die Aktion untersagt, ein Gericht kippte das Verbot.
Kurzfristige Sperrung auf der B10 in Ulm am Freitagmittag: Wegen einer Protestaktion von Klimaaktivisten nahe der Adenauerbrücke kam es zu Verkehrsbehinderungen. Über der Einfahrt des B10/B28-Tunnels in Fahrtrichtung Norden haben zwei ausgebildete Kletterer ein Banner aufgehängt, mit Kritik an der aktuellen Verkehrspolitik des Bundes.
Gericht erlaubt Kletteraktion in verkleinerter Form
Das Verwaltungsgericht Sigmaringen hatte die Kletteraktion nach einem Eilantrag der Aktivisten in verkleinerter Form erlaubt. Die Stadt hat die Aktion zunächst verboten. Sie war ursprünglich auf anderthalb Stunden ausgelegt und sollte bei fließendem Verkehr stattfinden. Das Verwaltungsgericht gab der Versammlungsfreiheit den Vorrang, verkürzte die Aktion aber auf 15 Minuten bei gesperrter Bundesstraße.
Im Februar hatte es schon eine Protestaktion nahe der Adenauerbrücke in Ulm gegeben:
Banner über B28-Tunnel Ulm: 30 Klimaaktivisten protestieren für schnelle Verkehrswende
Etwa 30 Menschen haben am Sonntagnachmittag in Ulm an der B28 für eine schnelle Verkehrswende protestiert. Die Klimaschützer haben in einer Tunneleinfahrt ein Banner aufgehängt.
Im vergangenen Juli hatten Kletterer bei einer unangemeldeten Aktion an einer Schilderbrücke nahe der Adenauerbrücke ähnliche Plakate angebracht. Zwei Aktivisten stehen deswegen im März 2024 vor Gericht.
Hintergrund des Protestes sind die Pläne zum Neubau der maroden Adenauerbrücke. Geplant sind acht Spuren statt der bislang sechs Fahrbahnen. Auch der BUND spricht sich gegen einen größeren Neubau aus.
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