Ab 2026 soll es einen gemeinsamen Kirchenbezirk Ulm/Alb-Donau geben. Immer weniger Menschen sind in der Kirche. Deshalb soll auch die Zahl der Pfarrstellen reduziert werden.
Die evangelischen Kirchenbezirke Ulm und Blaubeuren (Alb-Donau-Kreis) fusionieren zu einem gemeinsamen Bezirk. Das haben die beiden Dekane am Montag auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben. Ab 2026 heißt der Kirchenbezirk dann Ulm/Alb-Donau und wird vom bisherigen Ulmer Dekan Torsten Krannich geführt.
Grund für die Zusammenlegung seien die sinkenden Mitgliederzahlen der Kirche. Dadurch stünden auch weniger finanzielle Mittel in Form von Kirchensteuern zur Verfügung, heißt es. Allein im Bezirk Ulm würden laut Dekan Krannich jedes Jahr 1.500 bis 2.000 Menschen die Kirche verlassen.
Fusion der Kirchenbezirke: Wie entsteht eine Einheit?
Die größte Herausforderung wird laut Krannich sein, aus den beiden getrennten Bezirken eine Einheit zu bilden. Denn durch die Zusammenlegung vergrößert sich der Kirchenbezirk deutlich. Ein Beispiel: Sowohl Asselfingen als auch Munderkingen gehören dann zum Kirchenbezirk Ulm/Alb-Donau. Zwischen den beiden Gemeinden liegen rund 70 Kilometer.
Kirchenbezirke Ulm und Blaubeuren fusionieren: Zahl der Pfarrstellen sinkt um ein Viertel
Bis 2030 soll auch die Zahl der Pfarrstellen um rund 25 Prozent sinken. Im ehemaligen Bezirk Ulm fallen acht Stellen weg, in Blaubeuren drei. Die Gemeindemitglieder würden davon erstmal nicht viel merken, meint der Blaubeurer Dekan Frithjof Schwesig. Für die Pfarrer bedeute die Streichung der Stellen allerdings eine deutliche Mehrbelastung. Zum Beispiel, wenn sie in mehreren kleinen Gemeinden am selben Tag Gottesdienste leiten müssen.
Beide Kirchenbezirke haben der Fusionierung vergangene Woche mit großer Mehrheit zugestimmt. In der Bezirkssynode Ulm wurde die Entscheidung einstimmig gefällt, in Blaubeuren gab es 39 Stimmen für die Zusammenlegung und fünf Enthaltungen.
Das Ganze sei natürlich eine traurige Entwicklung, so Schwesig. Bei den Pfarrerinnen und Pfarrern spüre er aber keine Entmutigung. Ganz im Gegenteil: Viele sähen es als Chance, neue Ideen und Gottesdienstangebote zu entwickeln.
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