Die Ulmer Fußballer sind nicht nur sportlich erfolgreich, sie bekommen jetzt in Sachen Umbau des Donaustadions auch Unterstützung von der Stadt. Und noch eine gute Nachricht gibt es.
Während die Fußballer des SSV Ulm 1846 auf einem guten Weg in Richtung 2. Bundesliga sind, gibt es bei der Zweitligatauglichkeit des Donaustadions noch Nachholbedarf. Der Hauptausschuss des Gemeinderats hat sich am Donnerstagnachmittag für Erstellung eines Masterplans ausgesprochen. Er soll Auskunft darüber geben, welche Umbauten wann stattfinden können, wie viel sie genau kosten und wer sie bezahlt.
SSV Ulm bekommt Lizenz für die 2. Bundesliga
Auch bei genauem Hinsehen ist bei Markus Thiele kein Lächeln oder eine sonstige Gefühlsregung auszumachen. "Es ist ein wichtiger Schritt, da freuen wir uns natürlich drüber", sagte der Geschäftsführer des SSV Ulm 1846 Fußball ganz nüchtern in die Kamera.
Dabei hatte kurz zuvor der Hauptausschuss des Gemeinderats für die Erstellung eines Masterplans gestimmt. Der Plan soll Antworten auf einige Fragen liefern, die für den Verein von großer Bedeutung sind: Wann können die Umbauten des Donaustadions beginnen, damit das fast 100 Jahre alte Bauwerk zweitligatauglich wird? Was kosten die jeweiligen Maßnahmen? Und wer bezahlt die Rechnungen?
Und noch eine erfreuliche Nachricht hielt der Tag für den Verein parat: Am Nachmittag hatte die Deutsche Fußball Liga (DFL) dem SSV Ulm 1846 Fußball die Lizenz für die 2. Fußball-Bundesliga erteilt, allerdings aber mit ein paar Hausaufgaben, damit der Klub seine Heimspiele im Donaustadion austragen darf.
Umbau würde zehn Millionen Euro kosten Ulm vor Aufstieg in die 2. Liga: Was passiert mit dem Donaustadion?
Der SSV Ulm 1846 Fußball ist auf Aufstiegskurs: Der Klub steht an der Tabellenspitze der 3. Liga. Es gibt nur ein Problem: Das Donaustadion ist alles andere als zweitligatauglich.
Schiedsrichterfunk, Torlinientechnik, Glasfaser: Das muss der SSV sofort erledigen
Der Verein muss beispielsweise die technischen Voraussetzungen für die Torlinientechnologie schaffen, die die DFL ab der kommenden Saison auch in der 2. Bundesliga einführt. Außerdem muss der SSV sicherstellen, dass die Schiedsrichter auf dem Feld untereinander per Funk miteinander sprechen können. Auch ein stabiles Glasfasernetz und eine hellere Flutlichtanlage für Fernsehübertragungen sind Voraussetzungen für Zweitligafußball im Donaustadion, die unverhandelbar und unaufschiebbar sind.
Die Liste der DFL ist allerdings weit länger und kostspieliger. Doch nicht alle Anforderungen sind dringlich. Die Überdachung der Kurvenränge oder Umbauten im Inneren der Haupttribüne müssen aber in besagtem Masterplan terminiert sein.
Umbau soll insgesamt rund zehn Millionen Euro kosten
Insgesamt taxiert die Stadtverwaltung die Umbaukosten auf rund zehn Millionen Euro. Dieser Betrag wirft, nun ja, die Masterfrage auf: Woher kommt das Geld? Der Verein kann die Summe nach Aussage von Markus Thiele nicht stemmen. Und die Stadt will weiterhin ihren Grundsätzen treu bleiben und ausschließlich den Breitensport, nicht aber den kommerziellen Profisport fördern. Helfen möchte sie den Fußballern aber schon, betonte auch Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD).
Gerhard Semler, Leiter der Abteilung Bildung und Sport in Ulm, hat einige Ideen. Ulm ist zusammen mit Stuttgart als Austragungsort der nationalen Leichtathletik-Meisterschaften FINALS im Jahr 2027 im Gespräch. Und auch dafür gibt es vom Deutschen Leichtathletik Verband (DLV) eine Anforderungsliste, die praktischerweise unter anderen die Überdachung der Kurven enthält. Da das Land Baden-Württemberg Großsportveranstaltungen finanziell unterstützt, besteht die Hoffnung auf Geld aus einem Fördertopf.
Woher weiteres Geld kommen könnte
Denkbar auch, dass die Stadt die Umbauten zunächst selbst bezahlt und sie der Verein schließlich abstottert. So wie bei der Rasenheizung, die in der anstehenden Sommerpause eingebaut werden muss.
Am Ende lächelt Markus Thiele dann doch - beim Stichwort 2. Liga. Wohlwissend, dass der SSV Ulm in der 3. Liga zwar Tabellenführer ist, aber noch fünf Spieltage vor sich hat. Der Verein sei "optimistisch, seine Heimspiele im Donaustadion austragen zu können". Der Beschluss des Masterplanes sei "ein wichtiger Baustein".