Stephan Neher bleibt Oberbürgermeister in Rottenburg. Vor drei Wochen hatte er die absolute Mehrheit um 13 Stimmen verfehlt. Jetzt setzte er sich mit 57,58 Prozent der Stimmen durch.
Viele Rottenburgerinnen und Rottenburger hatten am Sonntag einen spannenden Wahlabend erwartet. Doch als die Auszählung der Stimmen begann, zeichnete sich schnell ab, dass der amtierende Oberbürgermeister von Rottenburg (Kreis Tübingen), Stephan Neher (CDU), wohl auch weiterhin die Geschicke der Stadt lenken würde. Neher und sein Gegenkandidat Klaus Weber (parteilos) verfolgten die Auszählung der Stichwahl am Sonntagabend im Foyer des Rottenburger Rathauses.
Vor drei Wochen hatte Neher die absolute Mehrheit noch denkbar knapp verfehlt: Im ersten Wahlgang kam er auf 49,92 Prozent der Stimmen. Bei der Auszählung der Stichwahl war die Sache dagegen klar: Neher pendelte von Beginn an um die 60 Prozent und kam laut vorläufigem Ergebnis schließlich auf 57,58 Prozent. Nicht haushoch, aber gewonnen ist gewonnen, kommentierte er.
Herausforderer Weber in den Teilorten stark
Der Zweitplatzierte des ersten Wahlgangs, der Arzt Klaus Weber (parteilos), erhielt vor drei Wochen 25,81 Prozent der Stimmen. Bei der Stichwahl kam er laut vorläufigem Ergebnis auf 42,42 Prozent. Weber gratulierte seinem Konkurrenten Neher mit Handschlag zum Sieg. Er gehe davon aus, dass er bei der Kommunalwahl im Sommer in den Gemeinderat gewählt werde, sagte er. Dann werde er Teil der Opposition.
Weber war bei der Stichwahl vor allem in einigen Teilorten erfolgreich. So konnte er unter anderem die Stadtteile Ergenzingen, Oberndorf, Kiebingen und Seebronn gewinnen. Hier finden Sie die Ergebnisse der Auszählung. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 44,1 Prozent.
Windkraft im Wahlkampf Thema
Dass sich Amtsinhaber Neher in manchen Teilorten nicht durchgesetzt hat, kommt nicht unerwartet. In einigen der Teilorte gibt es seit Monaten erhitzte Debatten über einen geplanten Windpark. Bei einem Informationsstand in Oberndorf etwa schlug Stephan Neher große Skepsis entgegen. Manche Bürgerinnen und Bürger fürchten, dass die Stadt nicht wahrheitsgemäß über die Windkraftpläne informiert.
Weniger Stimmen wegen Flüchtlingspolitik?
Auch Nehers Willkommenspolitik gegenüber Geflüchteten war in den vergangenen Wochen im Wahlkampf Thema. Immer wieder wurde dem OB signalisiert, dass dieser Kurs nicht von allen mitgetragen wird. Nach seiner Wahl sagte Neher jedoch, er wolle an seiner Willkommenspolitik festhalten.
Rottenburger Marktplatz feiert
Das letzte Wahlergebnis aus Wurmlingen stand am Abend der Stichwahl lange aus. Da war jedoch bereits klar, dass sich an Nehers Sieg nichts mehr ändern würde. Einige Menschen feierten deshalb noch vor der Bekanntgabe des vorläufigen Ergebnisses auf dem Rottenburger Marktplatz Nehers Wiederwahl.