Gegen einen Computer ein Spiel spielen - das ist nur möglich, weil der Computer das Spiel vorher gelernt hat. "Cyber and the City" im Stadtmuseum Tübingen zeigt, wie das geht.
Vor einigen Jahren sorgte eine Ankündigung in Tübingen für Ängste und Proteste: Der US-Konzern Amazon kündigte an, ein Forschungszentrum in Tübingen bauen zu wollen. Eine Debatte über künstliche Intelligenz, ihre Vorteile und ihre Risiken entbrannte. An der Uni besetzten Studierende aus Protest gegen Amazon einen Hörsaal.
Tübinger "Cyber Valley" betreibt Spitzenforschung zu künstlicher Intelligenz
Letztlich hat Amazon sein Forschungszentrum gebaut. Es ist Teil des sogenannten Tübinger "Cyber Valley". Dort betreiben unter anderem die Universität Tübingen und das Max-Planck-Institut Spitzenforschung zu maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz - mit Millionenunterstützung vom Land Baden-Württemberg. Die Ausstellung im Tübinger Stadtmuseum thematisiert die Auseinandersetzung mit dem Thema künstliche Intelligenz. Aber sie macht auch deutlich, wie maschinelles Lernen eigentlich funktioniert.
Mitmachstationen erklären maschinelles Lernen
An einer Mitmachstation kann man sehen, wie ein Computer das Spiel Tic-Tac-Toe lernt - ein Spiel, bei dem ein Spieler in einem kleinen Gitter drei Kreuze in einer Reihe setzen muss, um zu gewinnen. Der Computer setzt seine Kreuze zunächst völlig willkürlich auf eines der freien Felder - und ist schnell besiegt. Wenn Computer dazulernen, dann bedeutet das, dass ein Programmierer gute Züge belohnt - also dafür sorgt, dass der Computer sich eher für diesen Zug entscheidet als für einen anderen. Schlechte Züge werden dagegen unterdrückt, erklärt die Tübinger Professorin für maschinelles Lernen Ulrike von Luxburg. Wenn der Computer das Spiel 500-mal gespielt habe, sei er quasi unbesiegbar.
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