Eben noch 30 Grad, jetzt wieder Wintersport! Hilfe, die Jungpflänzchen erfrieren! Und wie steckt der Wolf den Verlust seiner Partnerin mitsamt Babys im Bauch weg? Der Wochenrückblick für Südbaden.
Hallo, ich bin Ulrike Liszkowski, SWR-Redakteurin in Freiburg, und schaue mit Euch auf ein paar Themen, die uns in Südbaden diese Woche beschäftigt haben.
Schnee liegt auf den Frühlingsblumen
Kein Witz: Der Schwarzwald ist wieder weiß, ein Skilift rattert. Autos rutschen über glatte Straßen. Wer letztes Wochenende noch ins Freibad gehüpft ist oder bei 30 Grad schwitzend die Sommerreifen aufgezogen hat... alles Schnee von gestern! Und jetzt: Neuschnee! Zentimeterweise hat er sich diese Woche auf den Schwarzwald gelegt. Und da ist auf dem Kandel gleich wieder Flutlichtfahren angesagt und auf dem Feldberg öffnet am Samstag doch noch einmal der große Kabinenlift, obwohl er schon auf Sommerbetrieb umgestellt wurde.
Und? Lauft ihr jetzt schnell in den Keller, um Ski und Schlitten noch einmal hochzuholen? Oder rennt ihr in den Garten oder auf den Balkon, um die kleinen Babypflänzchen zu retten, die ihr liebevoll vorgezogen habt? Tomaten, Gurken, Zucchini, Sommerblumen - standen alle schon draußen, schön im Schatten, dass sie keinen Sonnenbrand kriegen (ha-ha). Jetzt müssen sie unbedingt rein ins Warme (Achtung, auch nicht gleich zu warm stellen), sagt Ralf Sauter von der gleichnamigen Gärtnerei in Gundelfingen (Breisgau-Hochschwarzwald). Denn niedrige Temperaturen - auch über Null Grad - sind Gift für die Pflanzenbabys.
Ralf Sauter kriegt das Wetter in seinem Geschäft hautnah mit. Als es warm und trocken war, gab's einen richtigen Run auf das Gartencenter und jetzt ist es dort ganz ruhig. Wer Gemüsepflanzen wie Gurken, Zucchini oder Tomenten vorgezogen hat und bei dem warmen Wetter der vergangenen Wochen schon rausgestellt hat, sollte sie unbedingt wieder reinholen oder zumindest abdecken, empfielt er. Denn Babypflanzen vertrügen keine Temperaturen unter fünf Grad.
Über den überraschenden Wintereinbruch hat SWR Aktuell unter anderem am 17. April 2024 um 19:30 Uhr berichtet.
Auto überfährt Wölfin mit Babys im Bauch am Schluchsee
Schon traurig, die einzige Wölfin in Baden-Württemberg ist auf der B500 am Schluchsee überfahren worden. Der Kadaver wird noch untersucht, aber höchstwahrscheinlich ist es die ansässige Wölfin, die am Schluchsee den ersten Wolfswelpen im Land geboren hatte. Auch das Junge starb bei einem Autounfall nur ein paar Kilometer entfernt im Dezember 2023. Nun ist auch die Mutter tot, die wieder Nachwuchs erwartete. Und der Vater? Über den habe ich mit Micha Herdtfelder von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt BW in Freiburg (FVA) gesprochen.
Über die überfahrene Wölfin berichtete unter anderem SWR4 am 17. April 2024 am Nachmittag.
Ratten flitzen durch Großsiedlungen in Freiburg
Igitt, überfüllte Mülltonnen, aufgerissene Müllsäcke... und Ratten über Ratten, sie vermehren sich rasant. Darüber klagen Mieterinnen und Mieter in mehreren Freiburger Wohnanlagen, zum Beispiel im Auggener Weg: "Die Ratten sind überall. Für Kinder ist das nicht gut, weil sie wollen spielen. Und da spielen auch die Ratten."
Verantwortlich für die Bekämpfung von Ratten sind die Grundstückseigentümer, heißt: die Hausverwaltungen müssten eigentlich einen Schädlingsbekämpfer holen. Das kostet: Reichen bei kleineren Gärten um Einfamilienhäuser vielleicht ein- bis zweihundert Euro, kann die Rattenbekämpfung bei größeren Wohnanlagen in die Tausende gehen, denn die Schädlingsbekämpfer müssen dran bleiben - möglicherweise über Monate.
Tipps und Tricks vom Rattenfänger
Andreas Lotz jagt in Freiburg jeden Tag Ratten. Er bekämpft außerdem Ameisen, Wespen, Bettwanzen oder Kakerlaken. Sein Rat: schon vor dem Rattenbefall handeln! Also: Essensreste nur in die verschlossene Biotonne, nicht daneben und auch nicht ins Klo, und auch Tierfutter nicht offen rumstehen lassen oder ausstreuen. "Aber wenn zehn sich bemühen, und einer nicht", sagt Lotz, "haben sie schon das Problem". Die gute Nachricht: Es ist lösbar - am besten vom Fachmann.
Gift zeigt Wirkung Rattenproblem im Tuttlinger Industriegebiet wohl gelöst
Monatelang haben Ratten Passanten und Gewerbetreibende in Tuttlingen aufgeschreckt. Die Tiere sind durch Essensreste angelockt worden. Ausgelegtes Gift hat die Ratten dezimiert.
Wird Schädlingsbekämpfer Lotz gerufen, guckt er sich die Lieblingsplätze der Ratten erstmal an, dann platziert er gezielt Rattengift in Köderstationen, so dass Igel, Hunde, Katzen oder auch Kinder nicht drankommen. Hat eine Ratte das Gift gefressen, stirbt sie nach zwei bis drei Tagen. Um sich vor Infektionen zu schützen, sollte man die toten Tiere nur mit Handschuhen anfassen, in die schwarze Tonne schmeißen und unbedingt melden, rät Lotz. Dazu ruft auch die Stadt Freiburg auf. Denn Ratten können - auch über Kot und Urin - gefährliche Krankheiten übertragen.
Über das Ratten-Problem in Freiburg berichtete der SWR unter anderem am 17. April 2024 in SWR4 BW am Morgen.
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