Die Polizei ermittelt nach dem Unfall im Europa-Park wegen fahrlässiger Körperverletzung. Außerdem: Sprenggranaten im Badesee im Schwarzwald und die Freiburger Klimacamper.
Servus zusammen! Schön, dass ihr dabei seid! Ich bin David Zastrow, Multimedia-Reporter im SWR Studio Freiburg. Wir schauen gemeinsam auf einige wichtige Ereignisse der Woche. Es war viel los in der Region, die Themen:
- Ermittlungen nach Europa-Park-Unfall - fühlt ihr euch noch sicher?
- Sprenggranaten im Klosterweiher - Wie geht es weiter?
- Wie reagieren Freiburgs Klimacamper auf die angekündigte Räumung?
- Große Vorfreude beim SC Freiburg zum Saisonstart
Ermittlungen nach Europa-Park-Unfall - Fühlt ihr euch noch sicher?
Nach dem Brand mit Millionenschaden im Europa-Park im Juni sahen sich die Parkbetreiber in dieser Woche mit dem nächsten verheerenden Vorfall konfrontiert. Bei einem Unfall im größten Freizeitpark in Deutschland, sind am Montag sieben Menschen verletzt worden. Bei den Verletzten handelt es sich laut Polizei um fünf Artisten zwischen 18 und 50 Jahren sowie zwei Besucher.
Drei der vier verletzten Artisten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, konnten glücklicherweise wieder aus der Klinik entlassen werden, teilte der Europapark dem SWR am Freitag mit. Bedeutet aber auch, dass es einem Künstler leider noch nicht so gut geht. "Die Person kann aber ebenfalls schon in den kommenden Tagen entlassen werden", so der Park weiter. An dieser Stelle: Gute Besserung! Werde ganz schnell wieder fit.
Die Polizisten in Rust ermitteln nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung. "Erstmal muss die genaue Ursache gefunden werden", so die Beamten am Freitag gegenüber dem SWR. Erst dann ginge es um den möglichen Verursacher. Im Fokus steht nicht nur der Europa-Park, sondern auch eine engagierte Fremdfirma, die für das Wasserbecken und auch die Sprunggerüste der Artisten zuständig ist. Die Ausrüstung wurde durch die Polizei sichergestellt.
Die Staatsanwaltschaft hat zudem einen technischen Sachverständigen beauftragt, der den Unfallort und das Equipment begutachtet. "Das wird sich jetzt aber noch einige Zeit hinziehen", sagte mir die Staatsanwaltschaft Freiburg am Freitag.
"Alle Attraktionen sind mit zahlreichen Sicherheitssystemen und -sensoren ausgestattet und absolvieren über 100 Millionen Fahrten pro Jahr", schreibt der Europa-Park dem SWR. Jahr für Jahr investiere der Freizeitpark erhebliche Summen in Wartung und Modernisierung.
"Insgesamt wurde in den vergangenen Jahren ein zweistelliger Millionenbetrag in die Sicherheit und den Brandschutz investiert, um alle Maßnahmen über die üblichen Standards hinaus zu optimieren", heißt es weiter. Und wie geht es euch damit als Besucher?
Über den Unfall im Europa-Park haben die SWR-Wellen Baden-Württemberg und SWR Aktuell am 14. August berichtet. Weitere Nachberichterstattungen folgten.
Sprenggranaten im Klosterweiher im Schwarzwald - Wie geht es weiter?
Explosive Nachrichten erreichten uns aus dem Schwarzwald - ok, so richtig explosiv war es nicht, ging ja nichts in die Luft - zum Glück. Dennoch, der Kampfmittelbeseitigungsdienst rückte aus, zum Klosterweiher nach St. Georgen im Schwarzwald. Polizeitaucher mussten den Badesee nach Sprenggranaten absuchen. Der Grund: bereits Anfang August hatten DLRG-Taucher dort bei einer Nachtübung zufällig zwei solcher Artilleriegeschosse entdeckt.
Die Vermutung, dass sich in dem Badesee noch mehr Weltkriegsmunition befinden könnte, lag nahe. Und tatsächlich wurde am Mittwochnachmittag noch eine dritte Sprenggranate aus dem Wasser gefischt.
Schon gruselig, die Vorstellung, dass die Menschen dort jahrelang über Sprenggranaten geschwommen sind. Wer weiß, wie viele in dem Wissen, dass dort solch explosives Material herumliegt, überhaupt noch ins Wasser gegangen wären. Der Badesee war jedenfalls rund zwei Wochen gesperrt - zur Sicherheit. Eine Gefahrenlage habe aber nicht vorgelegen, sagte die Polizei dem SWR.
Vielmehr sollte mit der Absperrung auch verhindert werden, dass Neugierige nicht selbst auf Tauchstation gehen, um sich die Munition am Grund des Weihers anzuschauen oder Schabernack zu treiben.
Der Badesee wurde am Freitag wieder freigegeben, sagte mir Giovanni Costantino von der Stadt St. Georgen. Allerdings gibt es dort noch viel zu tun. Der Klosterweiher soll entschlammt werden, um eine übermäßige Algenbildung zu stoppen. "Der Badebetrieb ist sonst gefährdet", meint er weiter. Außerdem könne so das Volumen des Weihers erhöht und die Wassertemperatur gesenkt werden. Für die Bergung der Sprengsätze wurde auch diese Absaugaktion zunächst gestoppt, mit der eine Spezialfirma vertraut wurde. Sie soll nach der Sommersaison fortgesetzt werden.
Nächste Woche eruieren Experten in einer Lagebesprechung, inwieweit eine Gefährdung der Mitarbeiter der Absaugfirma ausgeschlossen werden kann, denn "niemand kann mit Gewissheit sagen, dass tief im Schlamm nicht noch mehr Granaten rumliegen", so Costantino, der darauf verweist, dass das völlig normal sei. In allen Baggerseen, die schon zum Zweiten Weltkrieg vorhanden waren, würde Weltkriegsmunition vergraben sein, so die Einschätzung zum Ende der Woche.
Über die Sprenggranaten im Klosterweiher in St. Georgen im Schwarzwald hat SWR 4 Baden Württemberg und SWR Aktuell am 16. August berichtet.
Wie reagieren Freiburgs Klimacamper auf die angekündigte Räumung?
Schon komisch, wenn es im Hochsommer um den Weihnachtsmarkt geht. Es ist ein Konflikt, der sich bereits seit Wochen hinzieht. Diskussionen zwischen der Stadt Freiburg und den Klimaaktivisten des Camps auf dem Rathausplatz. Die Stadt will die Stände ihres 50. Weihnachtsmarkt auf dem Platz aufbauen können. "Wir sind nicht erpressbar", sagt Oberbürgermeister Martin Horn. Die Aktivisten wollen aber unbedingt dort bleiben.
Am Mittwoch hat die Stadt schließlich zwei Verfügungen erlassen. Die Folge: Das Camp soll bis spätestens 8. November geräumt werden. Am ersten Weihnachtsfeiertag dürfen die Aktivisten und Aktivistinnen wieder kommen, allerdings nur noch mit zwei, anstatt wie bisher mit vier Zelten.
Für die Klimacamper ist das eine herbe Enttäuschung. Das Klimacamp würde nur einen kleinen Teil des Rathausplatzes einnehmen "und in der Vergangenheit konnten viele Veranstaltungen wie der internationale Weltfrauentag, der Empfang der SC-Damenmannschaft, die Fasnacht oder der Weltflüchtlingstag in Kooperation problemlos neben- und miteinander stattfinden." Das Klimacamp sei also kein Störfaktor, sondern wird vielmehr von vielen Passanten und Passantinnen als eine Aufwertung des Platzes wahrgenommen, meint Utermann.
Schön fände ich es ja, wenn die Klimacamper eines ihrer Zelte zum Weihnachtsmarktstand umfunktionieren könnten und Kerzen gießen oder vegane Plätzchen anböten. Darüber hinaus ein Nachhaltigkeitskonzept für den Jubiläums-Weihnachtsmarkt und alle die da folgen sollen.
Denn, man muss ja auch fragen, was die weihnachtliche Botschaft eigentlich beinhaltet. Da geht es ja in erster Linie nicht um den Konsum, sondern die Liebe der Menschen untereinander und ja auch um die Achtung und Wahrung der Schöpfung. Also müsste man sich ja überlegen, wie beides miteinander funktionieren kann. Eine gemeinsame Lösung. Kein Entweder oder. Nur ein Gedankenanstoß.
Große Vorfreude beim SC Freiburg zum Saisonstart
Und wir wollen auch kurz nach vorne schauen. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich freue mich riesig auf die kommende Bundesligasaison. Der SC Freiburg spielt zum Auftakt in Sinsheim gegen die TSG Hoffenheim. Geiler Auftakt. Ich freue mich auf die Stimmung. Der Gästebereich ist weit über seine Zaungrenzen hinaus ausverkauft. Der Sportclub hat sich nun zwei Mal in Folge für die Europa League qualifiziert und das weckt hohe Erwartungen im Breisgau.
Mein SWR-Kollege Mario Schmidt und ich waren beim letzten öffentlichen SC-Training vor Saisonstart am Europa-Park Stadion mit dabei und haben mit Fans, Spielern und Trainer gesprochen.
Über den Bundesligastart beim SC Freiburg hat SWR 1 und SWR 4 Baden Württemberg am 18. August berichtet.
Die Rückblicke der vergangenen Wochen:
Darüber spricht die Region Südbaden Wochenrückblick: Schockierte Dorfbewohner nach Brand im Elsass, Wirbel um Wolfswelpen und Milliarden-Talent
Die Ermittlungen am Brandort im Elsass, ein Wolfswelpe sorgt für Wirbel und Milliarden-Talent Darvich im Fokus - alles im Wochenrückblick.
Darüber spricht die Region Südbaden Wochenrückblick: Schnappschildkröte, "Gnaden-Platin-Hochzeit", Schwarzwaldbahn-Jubiläum
Eingeschleppte Arten bedrohen unsere Ökosysteme, Heiraten ist nicht unbedingt out und Ausflugs-Tipps für die Schwarzwaldbahn. Das alles im Wochenrückblick für Südbaden.
Darüber spricht die Region Südbaden Wochenrückblick: Regen-Tipps für die Sommerferien, glückliche Ex-Straßenhunde, cooles Freiburg
Was ihr trotz Regen zum Ferienstart machen solltet, wie es den neu zugezogenen Ex-Straßenhunden in Bahlingen geht und warum Freiburg cooler werden muss - alles im Wochenrückblick.