Dem Bau von 1.600 Wohnungen im neuen Freiburger Stadtteil steht nichts mehr im Weg: Die Stadträte haben dem Bebauungsplan für den ersten Abschnitt mehrheitlich zugestimmt.
Jetzt kann es richtig losgehen mit dem Bau des neuen Stadtteils Dietenbach: Der Freiburger Gemeinderat hat am Dienstag dem Bebauungsplan für den ersten Abschnitt "Am Frohnholz" mit einer eindeutigen Mehrheit zugestimmt. Nur "Freiburg Lebenswert" stimmte gegen die Pläne. "Der Gemeinderat hat heute einen echten Meilenstein beschlossen", sagte Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) gegenüber dem SWR am Dienstagabend.
Plan zum Bau von rund 1.600 Wohnungen beschlossen
Konkret geht es um eine Baufläche für rund 1.600 Wohnungen - mit Platz für 3.500 Menschen. Der verabschiedete Bebauungsplan berücksichtigt aber auch die notwendige Infrastruktur, bestehend aus Supermärkten, Kitas, einem Haus der Kirche und Gesundheitseinrichtungen. Auch wird die Verkehrsanbindung berücksichtigt. Dazu zählen die Verlängerung der Stadtbahn aus dem Rieselfeld, ein Park-and-Ride-Parkhaus an der Endhaltestelle der Stadtbahn sowie die Fuß- und Radwegebrücke über die B31. Auch der Käserbachpark, einer von zukünftig drei Parks, ist im ersten Bauabschnitt enthalten. Der Bebauungsplan für die Wohnstraßen ähnelt dem Freiburger Stadtteil Vauban.
Die Vermarktung der Grundstücke soll 2025 oder 2026 starten. Insgesamt sind 6.900 Wohnungen im neuen Stadtteil geplant, wovon die Hälfte geförderter Wohnungsbau sein soll.
So soll der neue Schul- und Sportcampus aussehen
Mit dem Bau von tausenden neuen Wohnungen benötigt der neue Stadtteil auch eine schulische Infrastruktur. Als erste Hochbaumaßnahme soll Ende 2026 der Bau von Teilbereichen der Gemeinschaftsschule beginnen. Rund 1.700 Schülerinnen und Schüler werden den Plänen zufolge dort Platz zum ganztägigen Lernen haben.
Für den Schul- und Sportcampus sind mindestens 120 Millionen Euro eingeplant. Er wird einmal aus insgesamt zwei Sporthallen und einem Kinder- und Jugendtreff bestehen. Die Hallen und Sportplätze sollen Vereinen und den Stadtteilbewohnern zur Verfügung stehen.
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Teile des Dietenbachwäldchens werden abgeholzt
Zum ersten Bauabschnitt gehören auch Teile des Sport- und Bewegungsparks, welcher an den Dietenbachwald grenzt. Teile des Wäldchens sollen erhalten bleiben, in Form von einzelnen Bäumen und Gruppen. Dafür gab es entsprechende Mindestvorgaben von der Stadt Freiburg.
Das Aktionsbündnis "Hände weg vom Dietenbachwald" setzt sich seit Jahren für den Erhalt des Langmattenwäldchens ein. Unterstützt wird das Bündnis seit 2021 auch von Aktivistinnen und Aktivisten aus ganz Deutschland, die immer noch einige Bäume am Rande des Wäldchens besetzen.
Der Protest gegen die Rodungen hat in den vergangenen Wochen einen deutlichen Dämpfer bekommen. So ist inzwischen klar, dass ein Teil des Dietenbachwaldes für eine Gashochdruckleitung gerodet werden darf. Das hat das Verwaltungsgericht Freiburg Ende Oktober entschieden. Darüber wurde über ein Jahr lang mit dem NABU gestritten.
Jetzt könnte die Stadt Freiburg umgehend mit der Rodung für die Gasleitung beginnen, da alle notwendigen Genehmigungen vorliegen. Laut aktuellen Plänen der Stadt soll die Fläche aber zusammen mit weitere Flächen gerodet werden, für die noch die sogenannten "Waldumwandlungsgenehmigungen" fehlen.
Insgesamt sollen vom 13,4 Hektar großen Langmattenwäldchens rund 1,75 Hektar gerodet werden. Die Bäume sollen für die Gasleitung, eine geplante Straßenbahnlinie und für Teile des Sport- und Schulcampus gefällt werden. Die Rodungssaison geht bis Ende Februar.
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