Die Bäume im Freiburger Stadtteil Dietenbach dürfen vorerst nicht gefällt werden. Das Verwaltungsgericht Freiburg hat dem Eilantrag des Naturschutzbundes gegen die Rodung stattgegeben.
Die Bäume auf einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern in einem Wald in der Nähe des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach bleiben vorerst stehen. Das hat das Verwaltungsgericht Freiburg entschieden. Der Naturschutzbund (NABU) hatte einen Eilantrag gegen die geplanten Fällungen eingereicht.
Verwaltungsgericht Freiburg: Alternativ-Gebiete für Gasleitung prüfen
Für den Bau des neuen Stadtteils Dietenbach soll eine bestehende Gasleitung umverlegt werden und durch den Wald zwischen dem Stadtteil Rieselfeld und dem geplanten Stadtteil Dietenbach verlaufen. Dafür müssten allerdings viele Bäume weichen - das ist der Plan der Stadt Freiburg. Dagegen hatte der Naturschutzbund einen Eilantrag gestellt - mit Erfolg. Das Verwaltungsgericht Freiburg monierte in seiner Entscheidung, dass das Regierungspräsidium Freiburg, als höhere Forstbehörde, anders hätte prüfen müssen. Genehmigt war die Abholzung eines Waldstreifens auf einer Fläche von 120 Metern x 25 Metern. Dorthin sollte die Gashochdruckleitung verlegt werden. In der schriftlichen Begründung der Eilentscheidung hieß es dazu, dass die Leitung nicht durch den Wald geführt werden müsse, sondern eine andere Variante mit einem deutlich kürzeren Verlauf hätte gewählt werden können. Diese Variante sei vom Regierungspräsidium aber nicht geprüft worden.
Gasleitung durch neuen Stadtteil Dietenbach Aktivisten besetzen in Freiburg Bäume - Klage gegen Rodung
Die geplante Rodung von Bäumen in einem Wald nahe des künftigen Stadtteils Dietenbach in Freiburg sorgt für Protest. Aktivisten haben Bäume besetzt, der Naturschutzbund klagt.
Vorerst keine Rodungen - Rechtsstreit könnte weitergehen
Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Freiburg bedeutet, dass vorerst nicht gerodet wird. Wie es langfristig mit den Bäumen weitergeht, muss neu entschieden werden. Sollte der Rechtsstreit weitergehen, wäre die nächste Instanz der Verwaltungsgerichtshof Mannheim. Rüdiger Engel, Leiter der Projektgruppe Dietenbach, kündigt an, dass die Projektgruppe die Entscheidung des Gerichts analysieren und formale Verfahrensschritte nachholen werde, die dem Gericht gefehlt haben.
NABU erleichtert über die Entscheidung
Ralf Schmidt, Vorsitzender des Naturschutzbundes NABU in Freiburg ist erleichtert über die Entscheidung, dass der Wald vorerst nicht gerodet wird. Für ihn und den NABU ist es ein kleiner Erfolg, denn die Sorge war groß, dass erste Flächen gerodet werden und damit der Wald unwiederbringlich verloren wäre.
Klimaaktivisten wollen den Wald weiter besetzen
Mehrere Klimaaktivistinnen und -aktivisten haben seit gut einer Woche Bäume in dem Wald besetzt. Sie wollen eine Rodung verhindern und schrecken nach eigenen Aussagen auch nicht vor einer polizeilichen Räumung zurück. Darum haben sie in den Laubbäumen Seile befestigt und Holzplattformen und Baumhäuser gebaut. Dort wollen sie bis zur möglichen Räumung ausharren.
Mehrere Initiativen kritisieren die Stadt Freiburg
Die Initiative "Hände weg vom DietenbachWALD" hat auf der von der Rodung bedrohten Fläche zudem eine Mahnwache eingerichtet. Die Aktivistinnen und Aktivisten informieren über die mögliche Rodung und sammeln Unterschriften für eine Petition gegen die Baumfällungen. Die Petition unterstützt auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Freiburg. Die Vorsitzende Mascha Klein kritisiert auch: Das Vorgehen der Stadt in diesem Fall sei intransparent, die Naturschutzverbände seien nicht einbezogen worden.
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