Auch in Frankreich protestieren derzeit Landwirte. Sie fordern günstigeren Agrardiesel und weniger Umweltauflagen. In Straßburg blockierten sie eine Autobahn.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag blockierten französische Landwirte im nördlichen Elsass (Bas-Rhin) die Autobahn M35 vor Straßburg. Insgesamt 500 Landwirte machten mit ihren 400 Traktoren ein Durchkommen in der Eurometropole unmöglich. Am Donnerstag gingen die Proteste im südlichen Elsass (Haut-Rhin) auf der A35 zwischen Colmar und Mulhouse weiter.
Wie in Deutschland protestieren die Bauern gegen den Abbau von Steuererleichterungen für Agrardiesel. Sie fordern unter anderem weniger Umweltauflagen und Schutz vor ausländischer Konkurrenz sowie Nothilfen bei Naturkatastophen.
Längste Blockade seit der Beginn der Proteste
Um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen, campierten die französischen Landwirte über Nacht auf der Autobahn bei Straßburg. Auf der Höhe der Ausfahrt Cronenbourg harrten sie bis zum Morgen bei starker Beleuchtung aus, bauten einen Grill und Zelte auf.
Am Donnerstag machten manche von ihnen einen Umweg nach Straßburg und luden am Nachmittag Reifen, Paletten, Kanister und Dung vor der zuständigen Behörde DREAL (Direction régionale de l'environnement, de l'aménagement et du logement) ab.
Auf der A35 im südlichen Elsass bot sich Donnerstagnacht ein ähnliches Bild. Landwirte blockierten auf der Höhe von Oberhergheim die Spuren beider Richtungen bis Freitagnachmittag.
Weitere Proteste sollen folgen
Tatsächlich fanden noch am Donnerstag Gespräche statt. Ausgehandelt wurden ausschließlich das nördliche Elsass betreffende Maßnahmen, etwa zur Wasserentnahme. Zu wenig für die wütenden Landwirte des Departements. Sie planen bereits weitere Blockaden.
Im Süd-Elsass wollen die Vertreter der Landwirte die Ergebnisse von den Terminen mit den lokalen Behörden abwarten, bevor sie über den weiteren Verlauf der Bewegung entscheiden.
Erste nationale Zugeständnisse
Auch Frankreichs Premierminister Gabriel Attal kündete am Freitag auf nationaler Ebene erste Zugeständnisse an. So will er unter anderem die Erhöhungen der Steuer für Agrardiesel, die bis 2030 vorgesehen war, aussetzen und Händler und Industrielle, die sich nicht an geltende Gesetze halten, sanktionieren.
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