Seit Januar dürfen im Bodensee keine Felchen mehr gefangen werden. Drei Jahre gilt die Schonzeit. Die Fischer fahren aber trotzdem noch raus zum Fischen.
Der Schweizer Berufsfischer Reto Leuch fährt hinaus auf den Bodensee - zusammen mit seinem Sohn. Obwohl sie seit vier Wochen keine Felchen mehr fangen dürfen. Damit die Felchen nicht in den Netzen hängen bleiben, fischen sie jetzt mit größeren Maschen: Saiblinge, Hechte, Rotaugen gehen ihnen ins Netz. Die Rotaugen seien "nicht so gefragt", wie es die Felchen waren, so der Fischer. Doch die überhaupt noch zu fischen, war zuletzt ohnehin schwierig, so drastisch ist der Bestand in den letzten 20 Jahren zurückgegangen. Aus Sicht vieler Berufsfischer wegen der Kormorane, die die Fische fressen.
Problem: eingeschleppter Stichling
Der eingeschleppte Stichling frisst die Felchenlarven, bevor sie groß werden können, wie Bilder aus einem Versuchsaquarium zeigen. In den Fischereizentren rund um den Bodensee werden derzeit 250 Liter Felchen-Laich ausgebrütet. Das geschieht, bis die Larven 35 Millimeter groß sind und der Stichling sie nicht mehr fressen kann. Zur Kontrolle werden die Fische farblich markiert.
So soll sich der Felchen-Bestand im Bodensee in den nächsten Jahren erholen. Bis dahin fällt der Fang von Berufsfischern wie Reto Leuch kleiner aus. Doch die Fischer sind bescheiden geworden. Berufsfischer Reto Leuch ist zufrieden mit dem heutigen Fang. Er hatte mit weniger gerechnet. Es sind verschiedene Fische, von allem ist etwas dabei. Jetzt müssten die Felchen-Kunden sich noch auf Rotaugen umgewöhnen, sagt der Fischer. Das sei die Herausforderung. Er wird weitermachen und hofft, irgendwann auch wieder Felchen fangen zu können.