Zwei Mitarbeitende von Mercedes-Benz werden verdächtigt, bestechlich gewesen zu sein. Deshalb haben Ermittlungsbehörden bereits vergangene Woche Räume des Unternehmens durchsucht.
Die Polizei hat Geschäftsräume des Autobauers Mercedes-Benz in Sindelfingen durchsucht. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte, werden zwei Mitarbeitenden des Unternehmens Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr vorgeworfen. Die "Bild" hatte zuerst über die Razzia berichtet. Demnach soll es den zwei Beschuldigten durch geschickte Tricks gelungen sein, dass bestimmte Lieferanten bei Bestellungen den Zuschlag bekamen. Für diese Dienste sollen sie eine Belohnung kassiert haben. Dem Bericht zufolge ging es dabei um Millionenbeträge. Diese Angaben bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft jedoch nicht.
Mercedes-Benz erstattete Anzeige
Bei der Durchsuchung vergangene Woche wurden den Angaben zufolge Beweismittel sichergestellt, die jetzt vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg ausgewertet werden. Was genau dabei mitgenommen wurde, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht. Mercedes-Benz bestätigte dem SWR, dass der Konzern in den Fall als Geschädigter involviert ist und deshalb Anzeige erstattet hat. Das Unternehmen unterstütze die Behörden und äußere sich nicht weiter zu den laufenden Ermittlungen. Zur Schadenssumme machte Mercedes-Benz ebenfalls keine Angaben. Auch dass es sich um einen der größten Bestechungsfälle in der Firmengeschichte handle, bestätigte das Unternehmen nicht.
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