Unbekannte haben die Max-Eyth-Realschule in Backnang binnen weniger Tage zwei Mal mit Hakenkreuzen beschmiert. Außerdem wurden Aufkleber mit Rasierklingen angeklebt.
Wände und Türen der Max-Eyth-Realschule in Backnang (Rems-Murr-Kreis) wurden von Unbekannten unter anderem mit Hakenkreuzen und SS-Runen verunstaltet - und das nach Angaben der Polizei bereits zum zweiten Mal. Schon am Montagmorgen der vergangenen Woche prangten an dem Schulgebäude demnach rechtsextremistische Symbole und ausländerfeindliche Parolen.
Knapp eine Woche später zeigte sich ein ähnliches Bild in noch umfangreicherem Ausmaß: großflächige Schmierereien an Wänden, beschmierte und beklebte Türen, Mülleimer und Briefkästen. Außerdem fand die Polizei unter einigen Aufklebern Rasierklingen. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Rektor der Realschule: "Werte mit Füßen getreten"
Timm Ruckaberle, Schulleiter der Max-Eyth-Realschule, ist schockiert von den Vorfällen. Die Werte, die an der Schule vermittelt werden, seien mit Füßen getreten worden und mehr noch: "Was mich sehr ärgert ist, dass man Ängste von jungen Menschen an dieser Stelle billigend in Kauf nimmt und sogar provoziert. (...) Das kann ich so nicht stehen lassen", so Ruckaberle im SWR-Interview.
Backnanger Schüler wollen dagegenhalten
Seine Antwort nach dem zweiten Vorfall: Mit weiteren Lehrkräften habe er die Schülerinnen und Schüler am Morgen im Pausenhof empfangen, um Fragen direkt zu beantworten. Danach habe es noch Durchsagen im Schulgebäude gegeben, eine von ihm und eine weitere von Schülervertretern und Lehrkräften.
Direkt am Montag hätten Schüler eine Plakatwand mit dem Slogan "Zusammen sind wir MEhR" für den Schulausgang gestaltet, um die Werte der Max-Eyth-Realschule (MER) zu signalisieren und sich gegen die menschenverachtenden Botschaften der Schmierereien und Aufkleber zu positionieren, so der Schulleiter weiter.
In Planung: Kunstwerk von Schülern und Projekttag gegen Extremismus
Die Schule will nun außenwirksam zeigen, dass ihre Schulgemeinschaft vielfältig ist und zusammensteht. Dafür soll laut Ruckaberle in den kommenden Wochen ein Kunstwerk entstehen. In Ergänzung soll es an der Schule einen pädagogischen Tag gegen Extremismus geben.