Nachdem eine Moschee mit rechtsextremistischen Botschaften beschmiert worden ist, hat die Polizei zwei Minderjährige im Visier. Sie sind 13 und 14 Jahre alt. Das sagt die Polizei dazu.
Das Polizeipräsidium Reutlingen und die Staatsanwaltschaft Tübingen melden gut eine Woche nach den rechtsextremistischen Schmierereien an einer Moschee in Mössingen (Kreis Tübingen) einen Ermittlungserfolg: Sie haben zwei minderjährige Tatverdächtige identifiziert. Laut Polizei sind die beiden Tatverdächtigen 13 und 14 Jahre alt.
Vergangene Woche hatte die islamische Gemeinschaft in Mössingen an der Moschee eine Schmiererei entdeckt. Auf die Hauswand wurden ein Hakenkreuz , sowie rechtsextreme Botschaften und Codes gesprüht. Auch der Staatsschutz war in die Ermittlungen involviert.
Polizei ermittelt zu Motiv
Unter anderem mit der Auswertung von Videomaterial sind die Ermittelnden den beiden auf die Spur gekommen. Der 13-Jährige habe die Gebäudewand besprüht, während der 14-Jährige offenbar Schmiere gestanden habe. Der 13-Jährige ist aufgrund seines Alters strafunmündig.
Die Polizei ermittelt noch in dem Fall, insbesondere zum Motiv der beiden Jugendlichen. Wie hoch der Sachschaden ist, sei noch unklar. Die Schmiererei ist inzwischen übermalt worden.
Mössinger zeigen Solidarität mit Mahnwache
Der SPD-Stadtrat Jochen Gewecke hatte am Montag wegen des Vorfalls zu einer Mahnwache an der Moschee aufgerufen. "Das darf nicht wahr sein, dass wir hier Hakenkreuz-Schmierereien an der Wand haben", hatte er dem SWR gesagt. Etwa zwanzig Menschen kamen, um ihre Solidarität mit der islamischen Gemeinde zu zeigen.
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