Reisende zwischen Stuttgart und Singen müssen sich ab Samstag auf Probleme und Ausfälle einstellen: Die monatelangen Arbeiten auf der Gäubahn starten.
Von Juni bis Ende des Jahres kommt es auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen (Kreis Konstanz) immer wieder zu Streckensperrungen und Unterbrechungen. Start der Bauarbeiten ist der 3. Juni. Bis zum 26. Oktober wird die Strecke dann für den Regionalverkehr zwischen Horb und Rottweil und für den Fernverkehr zwischen Horb und Singen (Hohentwiel) gesperrt sein, teilte die Deutsche Bahn (DB) mit.
Ausfälle im Regionalverkehr ab dem 3. Juni
Zwischen Stuttgart und Rottweil fallen die Züge der Linie RE 14 zwischen Horb und Rottweil aus, und zwar im Zeitraum vom 3. bis 30. Juni und vom 9. September bis 26. Oktober. Die DB will Busse für die Fahrgäste zwischen Horb und Rottweil mit Halt in Sulz (Neckar) und Oberndorf (Neckar) einsetzen.
Ausfälle im Regionalverkehr ab dem 12. Juni
Im Zeitraum vom 12. Juni bis 8. September kommt es im Bereich zwischen Eutingen im Gäu und Freudenstadt durch Arbeiten an einer Straßenbrücke zu Zugausfällen. Das betrifft auch Linien der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft, so die DB, nämlich die S8 und S81 zwischen Bondorf und Freudenstädter Hauptbahnhof. Hier soll es Ersatzverkehr mit Bussen geben, der alle regulären Halte bedienen soll. Richtung Bondorf/Stuttgart bestehe jeweils in Eutingen im Gäu Anschluss. Auch die Linie RE 14 ist vom 12. bis zum 30. Juni von diesen Bauarbeiten betroffen.
Ausfälle im Regionalverkehr vom 1. bis 28. Juli
Im Juli ist der RE 14 zwischen Stuttgart und Eutingen im Gäu (Kreis Freudenstadt) vor allem von den Arbeiten betroffen und gesperrt. Zwischen Horb (Kreis Freudenstadt) und Rottweil sowie Böblingen und Herrenberg (Kreis Böblingen) müssen Reisende auf Ersatzbusse umsteigen. Es soll ein Expressbus ohne Zwischenhalt eingesetzt werden. Die S-Bahn Stuttgart setze zudem einen Ersatzbus zwischen Böblingen und Herrenbergein, mit Halt in Hulb, Ehningen, Gärtringen und Nufringen. Von Böblingen bis Ehningen fahren die Busse laut DB parallel zu den Zügen der Linie S1, die in diesem Zeitraum in Ehningen beginnen und enden. Zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Böblingen fahre die S1 über Stuttgart-Vaihingen im 30-Minuten-Takt sowie alle zwei Stunden der RE 14. Zwischen Herrenberg und Eutingen beziehungsweise Horb soll der RE 14 dann im Stundentakt fahren.
Ausfälle im Regionalverkehr vom 29. Juli bis 8. September
Vom 29. Juli bis zum 8. September fallen die Züge auf der Linie des RE 14 dann zwischen Horb (Kreis Freudenstadt) und Rottweil aus. Auch das hat wieder Auswirkungen auf den Verkehr des RE 14 zwischen Böblingen und Herrenberg. Für diesen Zeitraum will die DB wieder einen Expressbus ohne Zwischenhalt einsetzen und die S-Bahn Stuttgart einen Ersatzbus zwischen Böblingen und Herrenberg mit Halt in Hulb, Ehningen, Gärtringen und Nufringen.
Ersatzverkehr fällt mit Stammstreckensperrung der S-Bahn zusammen
Zudem fällt dieser Zeitraum in die Stammstreckensperrung bei der Stuttgarter S-Bahn. Dewegen will die S-Bahn Stuttgart hier einen Pendelverkehr mit Regionalexpress-Zügen als Direktverbindung zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Böblingen einrichten. Diese Züge sollen im Halbstundentakt fahren und jeweils in Stuttgart-Vaihingen halten. Darüber hinaus sollen auch halbstündlich die Züge der S1 zwischen Stuttgart-Vaihingen und Ehningen (Kreis Böblingen) mit Halt an allen S-Bahn-Stationen fahren.
Von Juli bis September: Fernzüge Stuttgart-Singen entfallen
Vom 1. Juli bis 8. September entfällt zwischen Stuttgart und Singen (Kreis Konstanz) der Fernverkehr auf der gesamten Linie. In dieser Zeit bietet die DB Ersatzverkehr mit Bussen an. Es soll laut Auskunft der Bahn ein Expressbus zwischen Böblingen und Singen (Hohentwiel) mit Halt in Rottweil eingesetzt werden. Ein weiterer Bus sei zwischen Böblingen und Rottweil unterwegs und halte unterwegs in Horb, Sulz (Neckar) und Oberndorf (Neckar). Ab Singen könnten Reisende dann wieder wie gewohnt im Stundentakt mit Zügen in Richtung Zürich weiterfahren. Statt stündlich fahren die IC-Züge zwischen Stuttgart und Horb nur alle zwei Stunden.
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Kritik von Politik und Deutscher Umwelthilfe
Schon im April hatten die angekündigten Bauarbeiten zu Kritik aus der Politik geführt. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Nürtingen/Filder und bahnpolitische Sprecher der Partei, Matthias Gastel, wirft der DB schlechte und unabgestimmte Planungen vor. Statt nacheinander hätte die Bahn die Arbeiten in einer gemeinsamen und insgesamt deutlich kürzeren Bauphase durchführen können. Die Deutsche Umwelthilfe bereitet aktuell eine Klage gegen das Eisenbahn-Bundesamt vor, das eine Frist habe verstreichen lassen, um gegen die Pläne der DB vorzugehen, die Züge der Gäubahn-Strecke vom Stuttgarter Hauptbahnhof abzukoppeln, wenn der neue Tiefbahnhof Stuttgart 21 fertig ist.
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Bereits im vergangenen Jahr gab es nach Berechnungen von Gastel durchschnittlich an jedem vierten Tag Sperrungen oder Beeinträchtigungen auf der Gäubahn. Die aktuellen Sperrungen gehen nahtlos über in die Sperrungen aufgrund der Digitalisierung der Bahn in der Region Stuttgart im Rahmen von Stuttgart 21. Insgesamt werden die Sperrungen, Ausfälle und der Ersatzverkehr also etwa bis Ende des Jahres dauern.
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