Zwischen Tamm und Asperg wird ein möglicher Standort für eine Landeserstaufnahmestelle für etwa 1.000 Geflüchtete geprüft. Dagegen wurde am Sonntag erneut demonstriert.
Zum Protest gegen eine vom Land geplante Landeserstaufnahme (LEA) haben sich am Sonntag zwischen Tamm und Asperg (beide Kreis Ludwigsburg) rund 1.000 Demonstrierende getroffen. Der Sternmarsch zum Gebiet Schanzacker wurde von den 36 Gemeinderäten aus Asperg und Tamm organisiert.
Politikerin aus Tamm fordert kleinere Einrichtung für Geflüchtete
Die Demonstrierenden bemängeln, dass es auf dem Grünflächengelände, dem Schanzacker, keine Infrastruktur gebe. Straßen müssten zuerst gebaut und Abwasserrohre verlegt werden. Das würde viel Geld kosten und zu einer Versiegelung der Grünflächen zwischen den beiden Kommunen führen. Zudem sei die Belastung für die Menschen in den dicht besiedelten Orten wie Tamm und Asperg sehr groß.
Proteste in Tamm und Asperg FAQ: Kommt in Ludwigsburg eine LEA für bis zu 2.500 Geflüchtete?
Seit bekannt ist, dass in Ludwigsburg eine Landeserstaufnahme-Einrichtung für Geflüchtete gebaut werden könnte, gibt es viel Widerstand. Vor allem in Tamm und Asperg.
Die Gemeinderätin von Tamm, Sonja Hanselmann-Jüttner (SPD), betonte gegenüber dem SWR, dass es darum ginge, kleinere LEAs zu bauen. Damit könnte man auch die Akzeptanz innerhalb der Bevölkerung für Einrichtungen mit Geflüchteten fördern.
LEA-Standort laut Justizministerium noch offen
Das Justizministerium des Landes verweist darauf, dass es die Pflicht sei, die Flüchtlinge unterzubringen und die erforderlichen Erstaufnahmeeinrichtungen zu schaffen. Laut Ministerium kann noch kein Standort für die Landeserstaufnahmeeinrichtung ausgeschlossen werden. In Frage kommen neben dem Standort zwischen Asperg und Tamm im Kreis Ludwigsburg auch Böblingen, Bruchsal, Waldkirch und Pforzheim.