Das Land Baden-Württemberg prüft die Einrichtung einer Flüchtlingserstaufnahmestelle in Bruchsal. Die Stadt sieht die Pläne kritisch.
Der Zustrom von Flüchtlingen nach Baden-Württemberg stellt die Kommunen weiterhin vor große Herausforderungen. Immer wieder stehen deswegen auch weitere Standorte für Erstaufnahmestellen in der Diskussion, wie zuletzt auch in Pforzheim. Auch das Gelände der alten Feuerwehrschule in Bruchsal (Landkreis Karlsruhe) steht auf der Liste möglicher Standorte für eine solche Einrichtung. Zuerst hatten die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) über die Prüfung berichtet.
Ehemalige Landesfeuerwehrschule als potentielle Erstaufnahmestelle
Aktuell werden laut Justizministerium unter anderem Standorte in Böblingen, Bruchsal, Ludwigsburg und Waldkirch als mögliche Landeserstaufnahme- oder Erstaufnahmestelle geprüft. Die alte Landesfeuerwehrschule in Bruchsal gehört dem Land. Seit dem Umzug der Feuerwehrleute ins Gewerbegebiet vor sechs Jahren ist das Gelände weitgehend ungenutzt.
Die Stadt möchte dort eigentlich neuen Wohnraum schaffen. Seit 2013 gibt es laut Stadt einen städtebaulichen Vertrag mit dem Land, für den Bau eines neuen Wohngebiets auf dem Areal.
Stadt Bruchsal setzt auf dezentrale Unterbringung
Die Aufnahme von Flüchtlingen in größeren Erstaufnahmeeinrichtungen sieht die Stadtverwaltung kritisch. Die Schaffung von neuem Wohnraum habe Priorität und man habe diesen Standpunkt gegenüber dem Land auch deutlich gemacht.
Bislang habe man auf eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen gesetzt. Bei der Planung einer großen Einrichtung, müsse man sich auch auf entsprechende Diskussionen einstellen, heißt es. Eine konkrete Aussage für Bruchsal mit detaillierten Planungen gebe es bislang noch nicht.