Ein Apotheker aus Kirchheim hat viele Medikamente derzeit nicht auf Lager. Per Brief ans Gesundheitsministerium schlägt er Alarm. Er fordert Schritte, um dem Mangel zu begegnen.
Wenn ein Patient mit gleich drei Rezepten durch die Tür der Adlerapotheke in Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) kommt, bekomme er einen Schweißausbruch, sagt Daniel Miller im SWR-Interview. Der Apotheker hat derzeit viele Medikamente nicht auf Lager. Er hat deswegen einen Brandbrief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschrieben.
Kritik: Zu viele Pharmafirmen produzieren im Ausland
Er kritisiert, dass viele Medikamente im Ausland produziert würden. So sei eine Abhängigkeit entstanden. Miller fordert deswegen, wieder mehr Medikamente in Deutschland zu produzieren. Und er vermutet, dass Pharmafirmen lieber ihre Medikamente im Ausland verkaufen, weil sie dort mehr Gewinn machen können.
Besserer Umgang mit Medikamenten gefordert
Dazu komme, dass die Wertschätzung für Medikamente zurückgehe. Miller findet, es sollte mehr Bewusstsein dafür geben, das Medikamente ein wertvolles Gut sind. Insgesamt sollten Medikamente auch sparender verschrieben werden. Problematisch seien derzeit vor allem die Verfügbarkeit von Medikamenten für Kinder.
Unklar, wann Medikamente wieder lieferbar
400 Medikamente, die sonst auf Lager liegen würden, könnten derzeit nicht bestellt werden. Und es sei unklar, wann diese wieder lieferbar wären. Eine Antwort auf seinen Brandbrief hat Daniel Miller noch nicht bekommen.