Der Tarifkonflikt zwischen der Lokomotivführer-Gewerkschaft GDL und dem Bahnunternehmen SWEG geht in die nächste Runde. Seit Mittwoch wird in BW wieder gestreikt.
Beim Bahnunternehmen SWEG kommt es wieder zu Arbeitsniederlegungen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Mittwoch erneut kurzfristig zu einem Streik im Zugverkehr bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) und bei der Konzerntochter SWEG Bahn Stuttgart GmbH aufgerufen. Beginn des Streiks war in der Nacht um 1:30 Uhr. Das Streikende blieb offen. Für Mittwochnachmittag hatte die Gewerkschaft zu einem Protestmarsch in Stuttgart aufgerufen.
Auswirkungen besonders im Raum Stuttgart
Nach Angaben der SWEG sind die Auswirkungen des Streiks vor allem im Großraum Stuttgart zu spüren. Dort komme es zu erheblichen Einschränkungen auf allen Linien. "Es ist möglich, dass Züge auf dem Fahrtverlauf stehen bleiben und ausfallen", warnte ein Sprecher.
Neue Runde im Arbeitskampf SWEG-Mitarbeitende streiken erneut - Protest in Stuttgart
Die Gewerkschaft GDL hat am frühen Mittwochmorgen wieder zu Arbeitsniederlegungen bei der SWEG und der SBS aufgerufen. Am Nachmittag fand ein Protestmarsch in Stuttgart statt.
Betroffen könne auch die Verbindung zwischen Tübingen und Stuttgart sein - außerdem die Strecken Heilbronn-Stuttgart, Stuttgart-Osterburken (Neckar-Odenwald-Kreis) und Heilbronn-Mannheim. Auch im Raum Freiburg gab es demnach am Mittwoch Beeinträchtigungen auf einzelnen Linien.
Kommt jetzt die Schlichtung?
Der Tarifkonflikt zwischen GDL und SWEG ist derart festgefahren, dass die FDP im Landtag eine Schlichtung fordert. Ziel müsse es sein, "die völlig unnötige Auseinandersetzung zu beenden - zum Wohle der Fahrgäste", sagte der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Christian Jung, bereits am Montag.
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) lehnt eine Schlichtung nicht grundsätzlich ab. Der Vorsitzende Weselsky stellte aber klar: "Wenn wir für unsere Mitglieder einen Tarifvertrag erkämpfen, dann stehen wir auf den Grundfesten unserer Verfassung. Das ist weder verhandel- noch schlichtbar."
Ein SWEG-Sprecher sagte, dass das Unternehmen dem Vorschlag einer Schlichtung offen gegenüber stehe. Aber: "Gespräche - auch solche, die moderiert werden - ergeben nur dann Sinn, wenn die GDL bereit ist, von ihrer Fundamentalposition abzurücken, einen Tarifvertrag für die SWEG und SBS zu erzwingen." Zu Verhandlungen über einen schnellen Tarifabschluss für die Beschäftigten der SBS sei man jederzeit bereit.
Streik ist Teil von Tarifkonflikt zwischen GDL und SWEG
Hintergrund des Streiks ist ein Tarifkonflikt, in dem die GDL künftig eigenen Angaben zufolge nicht nur für die frühere Abellio Rail Baden-Württemberg (heute SBS), sondern für den gesamten SWEG-Konzern einen Tarifvertrag für die mehr als 500 Eisenbahnerinnen und Eisenbahner aushandeln möchte. Insgesamt zählt der Konzern 1.800 Beschäftigte.
Die SWEG lehnt das ab und will die SBS auch nicht dauerhaft übernehmen. Die Abellio-Tochter war Ende 2021 in finanzielle Schieflage geraten. Die landeseigene SWEG hatte das Unternehmen daraufhin für zunächst zwei Jahre übernommen.