In vielen Kommunen in der Rhein-Neckar-Region werden Trinkwasserbrunnen oft und gern genutzt, gerade wenn es unerträglich heiß ist. Wo es welche gibt, erfahren Sie hier.
Deutschland muss sich in Zeiten des Klimawandels rüsten, um unter anderem besser mit extremer Trockenheit und großer Hitze zurecht zu kommen, sagen Experten. Ein Beitrag dazu sind Trinkwasserbrunnen auf öffentlichen Plätzen in Städten und Gemeinden. Seit Anfang 2023 ist das in Deutschland sogar gesetzlich geregelt: "Die Bereitstellung von Leitungswasser durch Trinkwasserbrunnen an öffentlichen Orten gehört nun auch zur Aufgabe der Daseinsvorsorge", teilte die Bundesregierung dazu mit. Grundlage für diese Regelung ist die EU-Trinkwasser-Richtlinie.
Wie ist die Rhein-Neckar-Region mit Trinkwasserbrunnen bestückt?
Wir haben uns in der Rhein-Neckar-Region auf die Suche gemacht und bieten hier kleine Auswahl in Form eines Überblicks - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
In Mannheim gibt es zehn Trinkwasserbrunnen
In Mannheim gibt es aktuell zehn Trinkwasserbrunnen im Stadtgebiet. Sie sind Teil des städtischen Hitzeaktionsplans. Die Stadt lässt an den Trinkwasserbrunnen eigenen Angaben zufolge "routinemäßige Inspektionen und Wartungen sowie monatliche Hygiene-Beprobungen" durchführen.
Die Trinkbrunnen in Mannheim sind an folgenden Orten zu finden: Paradeplatz (Innenstadt-Quadrat O1), Marktplatz (G1), Quartiersplatz im Stadtteil Jungbusch, Platz vor der Abendakademie (U1), Platz "ALTER" (Dammstr. 1), Alter Messplatz, Spielplatz "Vernetzung" (Leonie-Ossowski-Promenade 3), Spielplatz "Aufzug" (ehemaliges BUGA23-Gelände), Sportwiese (ehemaliges BUGA23-Gelände), Musikspielplatz (ehemaliges BUGA23-Gelände).
Zum Mannheimer Hitzeschutzplan hat SWR Aktuell im vergangenen Jahr Georg Pins interviewt - er ist Leiter der Abteilung Klimaschutz der Stadtverwaltung. Das Interview zum Anhören:
Drei Trinkwasserbrunnen in Heidelberg
Laut der Stadt Heidelberg gibt es je einen Trinkwasserbrunnen an der Providenzkirche in der Altstadt, am Wasserspielplatz an der Neckarwiese sowie auf der "alla hopp!"-Anlage im Stadtteil Kirchheim (Am Harbigweg). Ein weiterer Trinkwasserbrunnen soll am Mark-Twain-Spielplatz in der Elsa-Brändström-Straße im "Anderen Park" aufgestellt werden. "Zur Einrichtung eines Trinkwasserbrunnens am Marktplatz Neuenheim laufen derzeit noch Abstimmungen zu einem geeigneten Standort", so ein Stadtsprecher auf SWR-Anfrage.
Die Stadt Heidelberg plant, in den kommenden Jahren weitere Trinkwasserspender in mehreren Stadtteilen aufzustellen. "Darunter fallen öffentliche Platz- und Parkanlagen, wie beispielsweise der Gadamerplatz, Europaplatz und die Pfaffengrunder Terrasse in der Bahnstadt, der Bismarckplatz, die Schwanenteichanlage, Universitätsplatz, Wilhelmsplatz oder in der Nähe der Bürgerämter", so der Sprecher.
Zugang zu Grundnahrungsmittel Kommunen stellen mehr Trinkwasserbrunnen in BW auf
Trinkwasser an öffentlichen Orten gehört zur Daseinsvorsorge. An zahlreichen Plätzen im Land gibt es bereits Trinkwasserbrunnen. Angesichts immer mehr Hitzewellen sollen mehr dazu kommen.
Rhein-Neckar-Kreis: Hemsbach hat bald drei Brunnen, Walldorf keinen
Das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises teilte dem SWR mit, der Behörde liege "kein vollumfänglicher Überblick über alle Trinkwasserbrunnen in der Region vor", weil sowohl Bekanntmachung als auch Aufstellung der Brunnen Sache jeder einzelnen Kommune sei. Zuletzt habe es, so eine Sprecherin des Landratsamts, im vergangenen Jahr (2023) eine Abfrage zu Trinkwasserbrunnen bei den Kommunen im Landkreis gegeben. Dabei seien dem Gesundheitsamt "insgesamt 18 Trinkbrunnen zurückgemeldet" worden.
Einer davon: Der Trinkwasserbrunnen auf dem Friedhof in Hemsbach - laut Stadt bereits seit August 2023. Ein weiterer steht demnach auf der "Alla Hopp!"-Anlage. Neu dazugekommen sind jetzt der Stadt zufolge ein Trinkwasserbrunnen am Eingangsbereich des Freibads Wiesensee sowie am Spielplatz an der Hebelschule.
Ganz anders sieht die Lage in der Stadt Walldorf aus. Dort hat sich im Februar 2024 die Mehrheit des Gemeinderats (zwölf zu acht Stimmen) gegen die Aufstellung von Trinkwasserbrunnen in der Stadt entschieden. Am Ende stimmten die Stadträte für einen Antrag, der vorsieht, die Ausgabe von Wasserflaschen zu prüfen. Bürgermeister Matthias Renschler (FDP) sagte dazu: "Wir haben einen guten Einzelhandel und wir haben gute Gastronomen. Ich glaube nicht, dass in Walldorf jemand verdursten muss." Die Stadt teilte dem SWR am Donnerstag mit, sie prüfe, sich am sogenannten Refill-Konzept zu beteiligen. Das bedeutet: Jede durstige Person kann kostenfrei seine Wasserflasche in einem Geschäft oder einer Einrichtung mit Trinkwasser auffüllen lassen.
Mosbach: Konzept der "Refill"-Stationen
In Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis), so eine Stadtsprecherin auf SWR-Anfrage, sei der Einsatz von Trinkwasserbrunnen geprüft worden, diese seien aber "aktuell nicht angedacht". Stattdessen verfolge man auch dort das Konzept der Refill-Stationen. Welche Geschäfte oder Einrichtungen sich daran beteiligen werden, steht aber noch nicht fest. "In den kommenden Wochen finden seitens Wirtschaftsförderung und Klimamanagement Gespräche mit potenziellen Teilnehmenden an der Refill-Station-Aktion in der Stadt statt", teilte die Sprecherin mit.
Heppenheim noch in der Planungsphase
Die Stadt Heppenheim (Kreis Bergstraße) befindet sich nach Angaben einer Sprecherin "gerade in der Planungsphase, um in den städtischen Gebäuden circa 5 Wasserspender zur Verfügung zu stellen". Dieses Vorhaben soll noch in diesem Sommer umgesetzt werden. Die städtischen Gebäude sind laut Stadt während der Öffnungszeiten für die Bevölkerung zugänglich. "Auf öffentlichen Plätzen sind zur Zeit keine Trinkwasserspender vorgesehen."
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