Die Deutsche Bahn hat eine positive Bilanz der Sperrung der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt im Januar gezogen. Man habe viel für die geplante Generalsanierung gelernt.
Die Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt, die sogenannte Riedbahn, war im Januar für Vorarbeiten für die geplante Generalsanierung von Mitte Juli bis Mitte Dezember gesperrt.
Nun hat die Deutsche Bahn eine erste Bilanz dieser Generalprobe gezogen - und die fiel laut DB positiv aus. Aus der Sperrung könne man sehr viel mitnehmen und lernen, teilten die Bahn-Vorstände Evelyn Palla und Berthold Huber mit.
Deutsche Bahn will für Generalsanierung im Sommer mehr Zeitpuffer einplanen
Vier Wochen lang waren auf der Riedbahn-Strecke keine Züge gefahren - eine Woche länger, als ursprünglich geplant. Gründe dafür waren unter anderem das Winterwetter und Glatteis, das dazu führte, dass die Bauarbeiter zwischenzeitlich aus Sicherheitsgründen nicht mehr weiterarbeiten dürften, sagte der Infrastrukturvorstand der DB, Berthold Huber.
Hinzu kamen ein durchweichter Bahndamm und der Lokführerstreik. Zudem gab es Probleme damit, nach Abschluss der Arbeiten die veraltete Leit- und Sicherungstechnik wieder in Betrieb zu nehmen. Aus diesen Erfahrungen ziehe man bei der Deutsche Bahn die Lehre, dass man für die anstehende fünfmonatige Generalsanierung der Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt mehr Puffer für unvorhergesehene Ereignisse einplanen müsse, sagte Bahnvorstand Berthold Huber.
Riedbahnbaustelle: Bautrupps rund um die Uhr im Einsatz
Die Sperrung der Bahnstrecke sei die Genralprobe für die geplante Generalsanierung gewesen und in einer neuen Bauweise erfolgt, hieß es von Deutschen Bahn. Rund um die Uhr und im Schichtbetrieb seien Bautrupps im Einsatz gewesen, alle Arbeiten seien parallel durchgeführt worden.
In der Nacht hätten zudem die großen Industrieunternehmen entlang der Bahnstrecke für vier Stunden die Baugleise für ihren Zugverkehr nutzen können. Die Deutsche Bahn nutzte außerdem für die Arbeiten Großmaschinen, die so noch nie zuvor bei der Sanierung von Bahnstrecken im Einsatz waren, teilte Bahnvorstand Berthold Huber mit.
Deutsche Bahn: Vorarbeiten haben Bauunternehmen "irre belastet"
Insgesamt hat die Deutsche Bahn während der Sperrung im Januar unter anderem 23 Weichen und neun Kilometer Gleise erneuert, 100 Signale teils bei Minusgraden und Schnee aufgestellt und zehn Kilometer Kabelkanäle verlegt und die Kabel gezogen. Das sei "wahnsinnig viel" gewesen, sagte Bahnvorstand Berthold Huber, und habe die Baununternehmen "irre belastet".
Bei der geplanten Generalsanierung ab Juli will die Deutsche Bahn deswegen immer jeweils zwei Bau-Teams einsetzen, die sich abwechseln. Um die fertig sanierte Strecke am Ende wieder in Betrieb zu nehmen, werde dann ein weiteres Team eingesetzt. Huber geht davon aus, dass Dank der aktuellen Erfahrungen die ab Mitte Juli geplante fünfmonatige Generalsanierung im Zeitplan bleibt.
Umleitungs- und Ersatzverkehr hat aus Sicht der DB gut funktioniert
Während der dann vierwöchigen Sperrung hatte die Deutsche Bahn den Fernverkehr über die Pfalz umgeleitet. Der Fernverkehr sei in dieser Zeit über die Umleitung stabiler gefahren, als auf der Riedbahn-Strecke, weil diese so alt und kaputt sei, teilte Bahnvorstand Berthold Huber mit. Die Fernverkehrskunden hätten sich bei Fahrgastbefragungen zufrieden gezeigt.
Viele Pendler und Reisende sind gelassen Riedbahn-Sperrung Mannheim-Frankfurt: Ersatzverkehr wie geplant gestartet
Seit 1. Januar ist die Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt gesperrt. Regional- und ICE-Züge werden teilweise durch Busse ersetzt - die fahren größtenteils wie geplant.
Umgeleitete Riedbahn belastete Pendler im Nahverkehr
Für die Kunden des Nahverkehrs hingegen sei die Sperrung schon eine große Belastung gewesen, sagte Evelyn Palla, Vorständin für den Regionalverkehr bei der DB. So fuhr beispielsweise die S6 zwischen Mainz und Ludwigshafen nur noch alle 60 statt alle 30 Minuten und hielten zudem nicht an allen Haltestellen. Die Expresszüge zwischen der Südpfalz und Mainz fielen zum Missfallen vieler Pendler ganz weg.
Deswegen hatte die Deutsche Bahn im Januar auf 13 Ersatzverkehr-Linien 150 Busse mit 400 Fahrerinnen und Fahrern täglich eingesetzt.
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Fahrgastinformationen in Bussen sollen bei Generalsanierung besser sein
Auch für den Schienenersatzverkehr habe die Deutsche Bahn durch diese Generalprobe viel gelernt. So könne man die Fahrgastinformationen in den Bussen noch verbessern, also die Anzeigen des Fahrtverlaufs und der Anschlüsse. Außerdem wolle man aus der Auswertung der Fahrgastbefragung ableiten, ob die Linienführung des Ersatzverkehrs und die Lage der Haltestellen verbessert werden kann.
Busfahrer hatten am Anfang Probleme mit den Fahrstrecken
Palla räumte außerdem ein, dass Busfahrer zu Anfang der Sperrung der Riedbahn Probleme mit der Linienführung vor Ort gehabt und sich auch mal verfahren hätten. Die Schulungszeit sei zu kurz gewesen. Für die fünfmonatige Generalsanierung habe die Deutsche Bahn mehr Zeit eingeplant, um den Fahrern die Strecken beizubringen.
Während der Generalsanierung will die Deutsche Bahn dann erneut 150 Busse im Ersatzverkehr einsetzen. Auch für diese Zeit werden gut 400 Busfahrerinnen und Busfahrer benötigt, die laut DB zum Teil auch im europäischen Ausland angeworben werden.
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